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GCM 5-2016

GCM 5 / 2016   GERMAN COUNCIL . Vertrauen wir irgendwann sogar 250 werden. Früher war man mit 60 alt, heute fängt für viele da das schöne Leben erst an. Nein, ganz klar: Die Ver- sorgung ist besser, die Gesundheit – alles ist besser, das ist ein gutes Zeichen. Das sollten sich die Menschen mal ins Bewusstsein bringen und nicht immer nur das Negative sehen. Bessere Gesundheit und längeres Leben ja, aber was ist mit der Lebensqualität? Wie sieht dafür aus Ihrer Sicht das Minimum aus?  Hermann Scherer:  Wer essen, trinken und warm wohnen kann, hat das Minimum ge- schafft. Bei denen, die deutlich mehr wollen, spielt sich im Moment jedoch eine ziemliche Veränderung ab. Ich glaube, dass wir uns langfristig betrachtet immer mehr darauf ein- pendeln werden, das Leben zu genießen, mehr Zeit für uns selbst und unsere Familie zu haben, statt weitere materielle Güter anzu- häufen, die wir kaufen, um den Nachbarn zu beeindrucken. Eher einige, sehr schöne Dinge kaufen als 1000 belanglose. Auch sehe ich, dass – anders als noch vor 30 Jahren – reiche Menschen freiwillig bereit sind, einen nicht geringen Teil ihres Vermögens zur Verfügung zu stellen, um zu helfen. Ich bin optimistisch, dass die Besitzverteilung in der Welt langsam, aber stetig gerechter wird. Der erfolgreiche Einzelhandelsunternehmer Götz Werner hat vor einigen Jahren das Grund- gehalt ins Gespräch gebracht. Kann das wirk- lich irgendwann Realität werden, gerade wenn die Roboterisierung unserer Gesellschaft erst einmal so richtig Fahrt aufgenommen hat und viele Dienstleistungen nicht mehr zwingend von Menschen erledigt werden müssen?  Hermann Scherer:  Ich halte es für sinnvoll, weil ich glaube, dass die Menschen nicht zur Arbeit bzw. zu so viel Arbeit gezwungen wer- den müssen, weil sie es zu einem sehr gro- ßen Teil gerne tun und ihren Beitrag zum Wohle der Gesellschaft freiwillig leisten wol- len. Wir Menschen haben so eine Art Schöp- ferkraft in uns, die uns vieles tun lässt, aber es sollten auch Dinge dabei sein, die über Tä- tigkeiten eines Roboters hinaus gehen. Ich glaube aber auch, dass der Roboter eine ganz, ganz wichtige Stufe zur Weiterentwick- lung der Menschheit ist. Hermann Scherer © Ben Zurbriggen Fotografie

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