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GCM 5-2016

  GCM 5 / 2016 GERMAN COUNCIL . Vertrauen weil diese Formen der Aggression Angst und Unwohlsein auslösen. Kann es also sein, dass Einkaufsstätten Spiegelbild des gesellschaftli- chen Sozialkosmos sind? Meyers Votum ist ein klares Ja: »Nicht gewaltbereite Extremisten, sondern das soziale Auseinanderdriften der Gesellschaft ist der entscheidende Unsicher- heitsfaktor, der Angst auslöst. Dieser Verfall ist, im Gegensatz zum Terrorakt, täglich und nicht nur aus den Medien erfahrbar.« �berblick Terrorismus in Europa Deutschland war bislang nie Tatort islamischer Massenermordungen, und doch schlägt die extremistische Bedrohung den Bürgern aufs Gemüt. Geht es nach der bloßen Anzahl der Anschlagsopfer, hat Europas Terror deutlich 1993 gab es keine Terroropfer, in den Folgejah- ren lagen sie im niedrigen zweistelligen Be- reich. Mit Ausnahme des Al-Kaida Anschlags 2004 in Madrid mit 191 Toten sowie 77 Toten in Norwegen, die der Rechtextremist Anders Brei- vik 2011 umbrachte. Unbegründet ist die gestiegene Angst vor Ter- ror nicht. Warum, erklärt Terrorismusforscher Rolf Tophoven, der das Phänomen seit den 1970ern verfolgt. Früher war der Terrorismus regional bezogen, bei der RAF sogar nur auf Leistungsträger in Politik und Wirtschaft be- schränkt. Die islamischen Extremisten haben es auf ganz Europa abgesehen. Jeden kann es treffen, an jedem belebten Ort. Denn möglichst viele Leichen und Verletzte sind erklärtes Ziel. »Die Angst kommt in Wellenbewegungen. Pas- siert längere Zeit nichts, fühlen sich die Men- schen wieder sicherer«, analysiert Tophoven. Hoffnung auf ruhigere Zeiten macht er aller- dings nicht: Solange der Islam seine Lehre nicht reformiert und Krisenherde wie Syrien weiter brodeln, werden wir lernen müssen mit extre- mistischen Vorfällen zu leben. Zumindest, wenn unsere Gesellschaft weiter so offen und liberal leben will, wie sie es jetzt tut. Ein Beitrag von Rahel Willhardt, freie Journalistin blutigere Zeiten hinter sich, die weniger Be- sorgnis auslösten. Das geht aus der »Global Terrorism Database« der University Maryland hervor, die Statista für die Huffinger Post aufbe- reitete: 110 Menschen verloren dieses Jahr durch IS-Attentate das Leben, im vergangenem Jahr waren es 157. Das sind Opferzahlen, die in der Zeit zwischen 1972 und 1992 bittere Nor- malität waren oder noch höher lagen. 1972 starben 403 Menschen, 23 davon beim Olym- pia-Attentat München. 1980 gab es 412 Tote, 17 davon beim Oktoberfestattentat. Und1988, das Jahr von Lockerbie, summieren sich die Lei- chen auf 439. Mit der Auflösung der irischen IRA, der deut- schen RAF, der spanischen ETA und den Roten Brigaden Italiens wurde Europa friedvoller. Die Ängste der Deutschen 2016 Eine Studie des Infocenters der R+V Versicherung Seit 1992 befragt das R+V-Infocenter in einer repräsentativen Studie jedes Jahr im Sommer rund 2.400 Bürger nach ihren größten wirt- schaftlichen, politischen und persönlichen Ängsten. Die bundesweit einzige Langzeitstudie zu den Sorgen der deutschen Bevölkerung gilt inzwischen als Seismograph für die Befindlich- keiten der Bürger. © Infocenter der R+V Versicherung © Infocenter der R+V Versicherung

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