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GCM 5-2016

GCM 5 / 2016   GERMAN COUNCIL . Vertrauen werden. Zudem regen wir an, die bestehenden Bilanzierungsgrenzen für die Energieeffizienz von Gebäuden zu erweitern und neben der ge- bäudescharfen Bilanzierung künftig auch Klima- quartiere und Smart City-Projekte in der Bilanzie- rung zuzulassen. Bei den Klimaquartieren kön- nen zudem noch hohe Effizienzen in der CO2 - Einsparung gehoben werden. Ferner bedarf es endlich der schon mehrfach auf den Weg ge- brachten Steuererleichterung für die energeti- sche Sanierung. Anschläge auf Einkaufszentren oder in deren unmittelbarer Nähe haben das Thema »Video- Überwachung« neu in die Diskussion gebracht. Wird sie tatsächlich bundesweit kommen oder ist die durch den Fall München getriebene Wel- le schon wieder verebbt?   Dr. Andreas Mattner:  Das Thema Sicherheit wird im Bundestags-Wahlkampf 2017 eine sehr wichtige Rolle spielen. Natürlich werden dabei auch die bisherigen Erfahrungen ausgewertet. Inwieweit dabei das Thema »Video-Überwa- chungen in Shopping Centern« diskutiert wird, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass die subjek- tiv empfundene Sicherheit bei Bürgerinnen und Bürgern in anderen öffentlichen Räumen durch Video-Überwachung zunimmt. Es macht wenig Sinn, sie bei Verkehrsflächen in Flughäfen und Bahnhöfen zuzulassen und hier nicht. Was passiert in der Beziehung zwischen Stadt und Handel? Lange Genehmigungsverfahren und offenbar nicht nachlassende Restriktionen bei Flächen und Sortimenten stehen im Gegen- satz zum Wunsch, die Innenstädte durch neue Einzelhandelsansiedlungen zu stärken. Oder sehen Sie das anders?   Dr. Andreas Mattner: Lange Genehmigungsver- fahren sind ein Problem für die gesamte Immo- bilienwirtschaft und Stadtentwicklungspolitik. Aus Sicht des Einzelhandels finden sich noch ei- nige andere Punkte, an denen man ansetzen könnte. Als Verband fordern wir etwa weniger Restriktionen und mehr Flexibilität ein. Die Poli- tik muss Einzelhändlern mehr Spielraum gewäh- ren, um sich auf die aktuellen Entwicklungen einstellen zu können. Kommunen greifen bei der Stadtentwicklung beispielsweise nach wie vor auf starre Sortimentsbeschränkungen zu- rück, die schlichtweg nicht mehr zeitgemäß sind und gegenüber dem Online-Handel einen er- heblichen Wettbewerbsnachteil darstellen. So ist etwa ein ebenso hoher Anteil an Buchläden wie vor zwanzig Jahren nicht mehr notwendig. Statt- dessen gibt es neue Handelskonzepte, die weit- aus stärker nachgefragt werden. Sortimentsbe- schränkungen sollten daher mit einem Haltbar- keitsdatum versehen und regelmäßig einer Prü- fung unterzogen werden. Nur so kann sich der stationäre Einzelhandel auf die veränderten Be- dürfnisse einstellen. Ich habe nie verstanden, weshalb das Kommunen noch immer für die In- nenstadt durchführen. Auch die Verkaufsflä- chenbegrenzung ist nicht mehr zeitgemäß, da diese eine flexible Ausgestaltung bei der Pro- duktauswahl und beim Ambiente verhindert. Welche digitalen Trends werden aus Ihrer Sicht den Einzelhandel in nächster Zeit am stärksten beeinflussen?  Dr. Andreas Mattner:  Der Konsument steht mit seinem Smartphone als ständiger Begleiter mehr und mehr im Mittelpunkt und ist als infor- mierter Verbraucher der Treiber für Veränderun- gen. Das bedeutet für den stationären Einzel- handel, den Bereich des Omnichanneling weiter auszubauen und die neuen Möglichkeiten, den Kunden kanalübergreifend anzusprechen, nicht abzulehnen, um die eigene Wettbewerbsfähig- keit zu erhalten. Denn der Kunde ist vernetzter denn je, sodass sich der stationäre Einzelhandel vom reinen Distributionskanal zum Kommunika- tions- und Erlebniskanal entwickeln muss. Es war noch nie so leicht wie heute, an weiterführende Informationen zum Verkaufsprozess zu kom- men. Das sollten Anbieter zwingend in ihrer in- haltlichen Weiterentwicklung berücksichtigen. Interview: Thorsten Müller Dr. Andreas Mattner, Präsident Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA)

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