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GCM 5-2016

GCM 5 / 2016   GERMAN COUNCIL . Vertrauen straßen mit 59 % am besten ab, Einkaufszentren kamen mit 47 % immerhin auf Platz 2. Allerdings: »Online Einkaufen ist nicht nur be- quemer, es macht auch mehr Spaß«, gaben 65 % der von PORTLAND befragten Konsumenten zu Protokoll. Und: Männer mögen Einkaufszentren weniger (u.a. weil »Frau« zu viel Zeit in der Um- kleidekabine verbringt). Allerdings halten sie online Einkaufen – wie die weiblichen Millenials – mit jeweils 65 % für durchaus angenehm. Und dennoch: Trotz ihrer hoch entwickelten Online-Sinne suchen auch Millenial-Shopper die physisch-haptische Erfahrung in »normalen« Fachgeschäften – bevorzugt allerdings in Lä- den, die alle Facetten des Shopping technik-af- fin widerspiegeln. Ergo sei es geboten, die Online- und Offline- Welten besser miteinander zu vernetzen – ein Trend, der sich in der aktuellen Shopping-Cen- ter-Szene immer mehr durchsetzt. Ein Beitrag von Jürgen Hainke Jürgen Hainke ist freier Journalist und Autor einer Reihe von Fachbüchern über die Entstehung und Faszination von Shopping Centern es gebe einen gemeinsamen Nenner, »um alle Konsumenten an Orte und Räume zu binden«, nämlich: »Wenn sie freundlich und gemütlich sind.« Anders als frühere Generationen haben Milleni- als eine besondere Einstellung zu ihrer Lebens- art, zum Arbeiten und zum Spielen, und wün- schen sich »gemischt genutzte Räume, in de- nen man einkaufen, arbeiten, essen und sich unterhalten kann«. Das alles »flexibel und flie- ßend, für jede Art oder Aktivität« Zugleich wol- len sie sich aber auch gerne überraschen las- sen, weshalb bevorzugt Einkaufsziele angesteu- ert werden, die einen »Whow-Faktor« haben – wie die Markthalle Rotterdam, Bespoke in West- field (San Francisco), Pop-Up-Beach in Bangkok, Selfridges Body Shop London oder der Fandsuo Bookstore in China. Gesucht und besucht werden »neue, temporäre Räume, in denen sie kontinuierlich mit neuen, aufregenden Dingen konfrontiert« und bespaßt werden. Und: »Personen, die viel ausgeben, sind durchaus bereit, aus Neugier auch weiter zu fahren.« Wörtlich (und ein Kernsatz der Stu- die): »Online- und Offline-Einkaufen stehen bei den Millenials nicht mehr miteinander im Wett- bewerb, sondern ergänzen sich harmonisch und ziehen dadurch mehr Konsumenten an.« Ja, sie seien sogar »untereinander austauschbar«. Alles nur eine Frage der Vernetzung? Auf die Frage, wie häufig die Menschen an be- stimmten Orten einkaufen, schnitten die loka- len Einzelhändler in den traditionellen Einkaufs- Daher, so PORTLAND, müssen Markenhersteller und Einzelhändler lernen, »einen besseren Dia- log und eine bessere Art zu schaffen, um besag- tes Publikum optimal einzubinden«. Dies umso mehr, als Millenials »höchste Anforderungen an Marken, Einzelhändler und Einkaufszentren« ha- ben und »eine reibungslose Online- / Offline-Er- fahrung in einer sozialen Umgebung« erwarten. Heißt für den Handel von Morgen: Er muss »alle Einkaufskanäle möglichst unter einem Dach be- dienen, um neue, individuell zugeschnittene Shopping-Erlebnisse zu kreieren« – sowohl on- line, als auch offline. Gemischt genutzte Rume Hier kommt ein weiterer Begriff ins Spiel, der die Millenial-Spezies ausmacht: »Superbequem- lichkeit«. Da die meisten ein viel bewegtes und beschäf- tigtes Leben führen, müsse der Handel Wege finden, den lästigen Alltagsstress zu mildern – und zwar durch »superbequeme Leistungen, die sich an die Routine anpassen«. Das heißt: Wartezeiten durch automatisierte Dienste mini- mieren. Digitale und mobile Plattformen ver- wenden, um so viele Elemente wie möglich zu rationalisieren. Das alles mit dem Ziel, mög- lichst viele Unbequemlichkeiten von den Mille- nials fern zu halten. »Unsere digitalen Welten haben uns voneinan- der entfernt«, resümiert PORTLAND. Nun gehe es darum, »Menschen und Gemeinschaften in der physischen Welt zusammen zu bringen – wonach wir uns doch alle sehnen«. Immerhin, Eines muss man der neuen PORTLAND-Studie lassen: Sie macht, trotz aller Seligsprechung der Millenials als multifunktionale Edel-Shopper, neugierig auf eine bislang vernachlässigte Genera- tion von wohlhabenden, kauffreudigen Kunden, die virtuos auf allen Hochzeiten tanzen – sowohl online im Versandhandel, als auch offline in den Shopping Centern. Letztere, empfiehlt die Studie, sollten so gestaltet werden, »als wären sie eine physische Manifestati- on der Website«. Immerhin: »Immer mehr Markenhersteller und Einzelhändler haben begriffen, dass sie ihre physi- »Aus diesem Grund haben Center außerhalb der Stadt die Chance, mehr Luxus- und Premium-Er- lebnisse zu schaffen, da Personen, die mehr ausge- ben, in der Regel eine längere Verweildauer haben, und eben deshalb auch mehr Geld ausgeben«, heißt es in der Studie. In den Einkaufszentren der Innenstadt sollte hin- gegen der Schwerpunkt auf Bequemlichkeit, Be- haglichkeit und Gastronomie liegen. Die Studie in deutscher Sprache kann ab sofort in der Geschäftsstelle des GCSC erworben wer- den. schen Geschäfte und das physische Einkaufserlebnis so weit wie möglich dem Internetauftritt anpassen müssen«. Die Renaissance der »grünen Wiese«? Zudem verweist PORTLAND auf Tendenzen, dass die »neuen«, unternehmungslustigen Millenial-Kun- den eine Renaissance der »grünen Wiese« einläuten. Schon die Anfahrt zu einem Einkaufsort spiele eine Schlüsselrolle und beeinflusse die Erwartungshaltung der Besucher. So nehmen 83 % eine Fahrtzeit von ei- ner Stunde in Kauf, wenn die Mischung »draußen« oder in der Nachbarstadt stimmt. Die Manifestation des Centers als Website

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