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GCM 5-2016

GCM 5 / 2016   GERMAN COUNCIL . Vertrauen ren eigenen Vorteil herauszuschlagen. Das geht letzten Endes zu Lasten aller Beteilig- ten. Mangelnde oder den Bedürfnissen des Mieters nicht angemessene Instandhal- tung zieht Nachbesserungskosten und Mietminderungen nach sich. Überfordert die Höhe des Mietzinses den Mieter, blei- ben Mietschulden nicht aus – mit allen ne- gativen Begleiterscheinungen für beide Seiten, die dieses unerfreuliche Phänomen mit sich bringt. Ist die Miete wiederum zu gering, bleibt dem Vermieter zu wenig fi- nanzieller Spielraum für die Instandhal- tung der Liegenschaft. Am Ende stehen al- le schlechter da, weil sie miteinander nichts anfangen können. Vertrauen ist der Anfang von allem, wie es einmal in einem Werbespruch einer Großbank hieß, die sich nur leider selbst nicht daran gehalten hat. Denn dieser Spruch lässt sich auch umkeh- ren: Misstrauen ist der Anfang vom Ende. mit fast schon so etwas wie ein Bonitäts- nachweis. Deshalb müssen Unternehmen wie auch die Politik gezielt Maßnahmen gegen Korrupti- on ergreifen. Zudem sind Parlament und Re- gierung gefragt, wenn es darum geht, den gesetzlichen Rahmen der Wirtschaftstätig- keit festzusetzen. Hier ist wiederum Vertrau- en der Schlüssel: Die Marktteilnehmer müs- sen sich darauf verlassen können, dass die Politik Stabilität gewährleistet und für faire Wettbewerbsbedingungen sorgt. Fehlt diese Gewissheit, gehen die Investitionen zurück – und damit letztlich auch der Wohlstand, an den sich der Westen so gewöhnt hat, dass er fast schon als selbstverständlich gilt. Es ist schädlich, Politik und Wirtschaft pauschal das Vertrauen abzusprechen, wie es populis- tische Bewegungen heutzutage gern tun – ob in Großbritannien, in den USA oder zum Glück noch vergleichsweise unterschwellig hierzulande. Die westliche Welt muss ihre gemeinsamen Interessen wiederentdecken. Insofern kann der derzeit zu beobachtende Vertrauensverlust in das System immer noch ein Weckruf zur richtigen Zeit sein. Ein Kommentar von Steffen Uttich, Leiter Fonds­ management, BEOS AG Steffen Uttich schrieb rund elf Jahre lang für die F.A.Z., schwerpunktmäßig über Geldanlage- und Immobilien­ themen. © zest_marina - Fotolia.com Doch nicht nur das Vertrauen der Geschäfts- partner untereinander ist ausschlaggebend für eine funktionierende Wirtschaft. Das Vertrauen in die Rahmenbedingungen stellt eine ebenso wichtige Grundlage dar. Rechtssicherheit ist ein wertvolles Gut, durch das es überhaupt erst möglich wird, langfristige Vereinbarungen zu schließen. Korruption und ineffiziente Gerichte dagegen verursachen in den betroffenen Staa- ten hohe volkswirtschaftliche Kosten – die Ver- einten Nationen schätzen den weltweiten Scha- den auf jährlich mehr als 2,5 Billionen US-Dol- lar. Kein Investor legt sein Geld gern in einem Land an, in dem er nicht darauf vertrauen kann, dass er im Konfliktfall auf unparteiische Richter trifft, oder in dem er befürchten muss, dass Tei- le seines Kapitals nicht dem beabsichtigten Ge- schäft zugeführt, sondern als Schmiergelder missbraucht werden. Auch das Risiko einer Staatspleite steigt mit zunehmender Korrupti- on – Vertrauen in staatliche Institutionen ist da-

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