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GCM 5-2016

  GCM 5 / 2016 GERMAN COUNCIL . Vertrauen Nie war die Angst vor Terrorismus so groß wie heute. Zu dem Ergebnis kam die reprä- sentative R+V Studie »Die Ängste der Deut- schen«. Seit 25 Jahren befragt die Versiche- rung jedes Jahr 2400 Bürger nach ihren Be- sorgnissen. 2016 erregten extremistische An- schläge die meisten, weit vor früheren Top- Themen wie Geld, Gesundheit und Umwelt. Der Auslöser ist offensichtlich. Geschürt von den kaltblütigen Attentaten in Paris, Nizza und Brüssel bangen mittlerweile drei von vier Be- fragten. 2015 war es nur jeder zweite. Ähnlich stark wie die Angst vor Terror stieg die vor po- litischen Extremismus, Spannungen durch Zu- zug von Ausländern oder der Unfähigkeit von Politik und Behörden, Flüchtlingsströme zu meistern. Dabei ist es egal, welcher Schicht oder Einkommensklasse die Menschen ange- hören. Lediglich Frauen und Grüne-Wähler be- kümmern sich noch ein Ticken mehr als alle anderen. berichten. Andererseits liegt die Wurzel in Ver- säumnissen der inneren Sicherheit. Lange Zeit forderten Wähler sie nicht ein, so blieb die Poli- tik tatenlos. Lieber profilierten Staatsmänner sich mit Sozial- und Umweltpolitik als mit Recht und Ordnung. Wer es doch tat, lief Gefahr als Hartliner verbrämt zu werden. Nun aber wollen die Bürger Sicherheitsprobleme gelöst haben. Die Medien springen darauf an, und nächstes Jahr stehen die Wahlen von Bund und mehre- ren Bundesländern an. Entsprechend optimis- tisch ist Schmidt, dass Politiker Sicherheitsthe- men besetzen werden. Mit der Verdichtung von stabilisierenden Ressourcen und Maßnah- men wird das Vertrauen in den Staat und die ei- gene Unversehrtheit wieder wachsen, so seine Prognose. Unsicherheit made in Germany Leiden die Deutschen an selbstgemachter Unsi- cherheit? Geschaffen durch sensationsgeile Medien und liberaler Gutmenschpolitik? Fak- tisch zählt Deutschland nach wie vor zu den si- chersten Ländern der Welt. Schwerstverbre- chen nehmen tendenziell ab und nennenswert mehr Straftaten registriert die Kriminalstatistik auch nicht. 2015 wurden 6,3 Millionen Delikte angezeigt, so viele wie 2006. Dazwischen liegen Jahre mit mal mehr, mal weniger Fällen. Okay, 2014 gab es knapp 250.000 weniger Gesetzesübertretungen als 2015. Zieht man aber die mit dem Flüchtlings- strom gestiegenen Verstöße gegen das Einreise- und Aufenthaltsrecht ab, marginalisiert sich der Zuwachs auf 2240 Taten. Bereinigt sank die Kri- minalitätshäufigkeit sogar von 7.337 auf 7.301 Fälle pro 100.000 Einwohner (-0,5 Prozent). Soweit so beruhigend. Tiefer in die Deliktstatis- tik eingestiegen stechen Diebstähle mit 42 % hervor. Tendenz: Steigend. Allen voran ist die Einbruchskriminalität auf dem Vormarsch. Rund 167.000 Mal wurde vergangenes Jahr in Deutschland eingebrochen und damit 10 % AUSVERTRAUT? Über Deutschland schwebt eine dunkle Unsicherheitswolke des Terrors. Das Bedrohungsgefühl ist auf dem Höchststand, das Vertrauen in die Politik im Keller. Innerpolitische Sicherheitskrise Terrorangst führte lange Zeit ein Schattenda- sein, über das sich um die 25 % Gedanken machten. Erst 9/11, so dokumentiert der R+V Panels, brachte sie auf die Agenda und die Zahl der Beunruhigten auf 58 %. In den Folge- jahren pendelten sie sich bei plus/minus 40 % ein. Bis das Attentat auf Charlie Hebdo sie wie- der auf 52 % trieb und die jüngsten Vorkomm- nisse auf 73  %. »Der spürbare Anstieg von Besorgnis vor Ter- ror, aber auch der vor Extremismus und staatli- chem Kontrollverlust spricht für ein innerpoliti- sches Sicherheitsproblem selten großen Aus- maßes. Viele Bürger empfinden die Außen- grenzen des Staates als nicht mehr sicher«, in- terpretiert der Heidelberger Politologe und R+V Studienbegleiter Professor Manfred G. Schmidt die Studienergebnisse. Gründe dafür sieht er einerseits in den Medien, die über Ge- walttaten detailtiefer und anhaltender denn je © animaflora - Fotolia.com

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