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GCM 5-2016

  GCM 5 / 2016 GERMAN COUNCIL . Vertrauen Er zählt zu Deutschlands bekanntesten und bestbezahlten Vortragsrednern, ist Autor von 40 Büchern, von denen manche Bestseller wurden, und berät als Marketing-Experte ei- nige bedeutende Wirtschaftsunternehmen. Hermann Scherer (52), der mit seinen interes- santen Ausführungen auch das Programm eines früheren German Council Congresses bereicherte, ist bekannt für starkes Polarisie- ren und Provozieren. Im Interview mit GCM- Chefredakteur Thorsten Müller nimmt er zu vielen aktuellen Fragen, die in Teilen auch die Einzelhandelsbranche betreffen, in seiner für ihn typischen Art Stellung. Was haben Sie zuletzt gekauft?  Hermann Scherer:  Einen PH-Senker, 50 Kilo- gramm schwer. Gut, dass er ins Haus geschickt wurde. Ich wohne im Hunsrück. Dort gibt es nicht allzu viel stationär zu kaufen. Vor einiger Zeit haben die Einzelhändler der Gemeinde Kas- so bei 50:50 liegt. Meine These ist im Gegen- teil eine ganz andere: Wenn Sie erfolgreich werden wollen, dürfen Sie keine Chancen nut- zen! Natürlich klingt das verrückt. Ich meine, wenn jemand im Leben die eine große Chance für sich entdeckt hat, dann sollte er ihr treu bleiben und versuchen, diese zu skalieren. Wann lebt für Sie ein Mensch nicht mehr (ohne, dass er tatsächlich gestorben ist)?  Hermann Scherer:  Ich glaube, dass die meis- ten Menschen nicht mehr leben. Ein Spruch von mir dazu lautet: Mit 30 gestorben – mit 70 beerdigt! Womit ich sagen will, dass viele Leu- te ihre Lebensträume in der Tat viel zu früh aufgeben. Es gibt von Ihnen ein Buch mit dem Titel »Glückskinder«. Würden Sie sich selbst als Glückskind bezeichnen bzw. wenn Sie es nicht sind, wer ist für Sie ein solches?  Hermann Scherer:  Also ich bin kein Glücks- kind. Es ist natürlich eine Definitionssache. Die meisten sind ja eher »gegeben« glücklich. Meine These lautet: »Glück ist eine Überwin- dungsprämie«. Wir sind immer dann glück- lich, wenn wir etwas überwunden haben, eine Prüfung geschafft, einen Berg erklommen, ir- gendetwas für uns Wichtiges erreicht haben. Diejenigen, die sich stärker überwinden kön- nen, sind in der Regel auch glücklicher. Zumin- dest für diesen kurzen Moment des Glücks. Warum glauben Sie, müssen sich die Menschen nicht wirklich große Sorgen um die Welt ma- chen?  Hermann Scherer:  Ich könnte die Gegenfrage stellen: Warum sollten sie es tun? Denn: Es ging uns noch nie so gut wie heute. Der Luxus war noch nie so groß und die Armut war früher schrecklicher, als sie es aktuell ist. Wir wissen, dass die Menschen 150 Jahre alt werden kön- nen. Der Mensch, der es mal wird, ist jetzt schon geboren – er weiß es im Moment nur noch nicht. Und Google-Alphabet hat eine Fir- ma gegründet, die sehr wohl daran glaubt, dass VERTRAUEN IST DER MUT, DAS RISIKO EINZUGEHEN, ENTTÄUSCHT ZU WERDEN Interview mit Deutschlands Bestsellerautor und erfolgreichem Vortragsredner Hermann Scherer, der mit einer Lehre zum Einzelhandelskaufmann den Einstieg in die Berufswelt fand tellaun mit einer Aktion für Aufsehen gesorgt, als sie die Schaufenster ihrer Geschäfte zuge- klebt hat, um gegen Online-Händler wie Amazon zu protestieren. Ich fand es bemerkenswert, aber nicht wirklich intelligent, weil es so noch weni- ger Kaufanreize gab und Amazon seinen Betrieb überraschenderweise nicht eingestellt hat. Wer ist denn für Sie intelligent?  Hermann Scherer:  Es gibt 27 verschiedene »Intelligenzien«. Davon gefällt mir die Le- bensintelligenz am besten, die den als clever ansieht, der sein Leben besser in den Griff be- kommt als Andere. Sie haben viel geschrieben über das Nutzen von Chancen. Haben Sie denn auch Ihre eigenen Chancen genutzt?  Hermann Scherer:  Selbstverständlich nicht. Wenn ja, dann würde ich sicher keine Bücher mehr darüber schreiben. Ich glaube, dass mei- ne Chancennutzung wie bei vielen Menschen

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