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GCM 5-2016

  GCM 5 / 2016 GERMAN COUNCIL . Vertrauen »Es gibt nach wie vor Unternehmen, die wachsen, aber die Zahl derer, die ihr Filial- netz bereinigen, ist größer geworden«, sagt Marco Atzberger, Mitglied der EHI-Ge- schäftsleitung. Im Interview mit dem Ger- man Council Magazin blickt auch er zurück und nach vorn. Als große Gewinner sieht Atzberger die Fachmarktcenter, die in näch- ster Zeit höchstens durch eine Abwanderung der Lebensmittel-Händler in den Online- Handel gebremst werden könnten. Welche wichtigsten Erkenntnisse ziehen Sie mit Blick auf den Deutschen Einzelhandel aus dem nun fast abgelaufenen Jahr?  Was hat Sie am meisten überrascht und in welchen Bereichen wurden Sie in Ihrer Einschätzung bestätigt?  Marco Atzberger: Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, dass der Wettbewerb im Mode- handel durchaus einigen etablierten Playern zugesetzt hat und natürlich auch die selbst- ständigen Boutiquen leiden. Das hat gleichzei- gelt sich ja in den Kaufpreisen auch ganz klar wieder. Ob diejenigen, die allerdings jetzt noch kaufen, nicht zu hoch einsteigen, wird man sehen.  Die klassischen Shopping Center wachsen in Ihrer Anzahl nur noch minimal. Wir zählen in 2016 nur drei neue Center. Da ist für Neueröffnungen zunächst die Luft raus, denn die taten sich ja auch in den vergange- nen fünf Jahren oft schwer. Revitalisierungen sind aber ein ganz anderes Geschäft als die Neuentwicklung. Den Boom der Factory Out- lets sehe ich kritisch – nicht alles, was sich dort Outlet nennt, wird diesen Namen lang- fristig rechtfertigen können. Ganz genau soll- te man sich auch anschauen, was Benko mit Karstadt und die Kanadier mit Kaufhof ma- chen – das sind Operationen am offenen Her- zen, die aber eine Chance bieten, die altehr- würdigen Warenhäuser wieder fit zu machen. Welche Auswirkungen für den Deutschen Ein- zelhandel sehen Sie durch das internationale politische Geschehen? Flüchtlinge, BREXIT, die DEN BOOM DER FACTORY OUTLETS SEHE ICH KRITISCH Interview mit Marco Atzberger, Mitglied der EHI-Geschäftsleitung tig mit Überkapazitäten an Verkaufsflächen zu tun, wie auch mit operativer Exzellenz und dem Wetter. Immerhin lockten vielerorts Som- merkollektionen schon mit Abschriften, da fing die warme Zeit erst an. In unserer Befra- gung der Expansionsleiter zeigt sich daher auch ein uneinheitliches Bild, es gibt nach wie vor Unternehmen, die wachsen, aber die Zahl derer, die ihr Filialnetz bereinigen, ist größer geworden. Das ist aber aus meiner Sicht we- sentlich bestimmt durch die individuelle Situa- tion des Unternehmens und nicht zu verallge- meinern auf die ganze Branche. Grundsätzlich sind die Konsumenten ja bereit, Geld auszuge- ben – bei den Niedrigzinsen ist Sparen unat- traktiv wie nie.   Wie bewerten Sie aktuell die Entwicklung der einzelnen Handelsimmobilien-Formate? Wer hat gut lachen und wer muss sich Ihrer Meinung nach Sorgen machen?  Marco Atzberger:  Die Fachmärkte stehen als Nahversorger hervorragend da, und das spie- © DavidCallan - istockphoto.com

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