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GCM 5-2016

GCM 5 / 2016   GERMAN COUNCIL . Vertrauen stätigt hat sich meine Erwartung, dass das The- ma Refurbishment sich zum zentralen Schwer- punkt in der Branche entwickelt. Diesem haben wir uns als Berater und Gutachter verschrieben.   Wie bewerten Sie aktuell die Entwicklung der einzelnen Handelsimmobilien-Formate? Wer hat gut lachen und wer muss sich Ihrer Meinung nach Sorgen machen?  Uwe Seidel:  Es wird meines Erachtens deutlich, dass Shopping Center mehr als bisher eigenstän- dige Markenprofile und echte Alleinstellungs- merkmale benötigen, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Es lohnt sich also, gerade bei Refurbish- ments, die individuelle Markenpersönlichkeit des Centers stringent vom Kunden her zu entwickeln. Schwierigkeiten haben aktuell vor allem Handels- immobilien, denen ein klares Profil fehlt.   Welche Auswirkungen für den Deutschen Einzel- handel sehen Sie durch das internationale politi- sche Geschehen? Flüchtlinge, BREXIT, die Lage in Syrien und der Türkei oder das neu besetzte Prä- sidentenamt in den USA seien hier als Beispiele genannt.    Uwe Seidel:  Das internationale politische Ge- schehen wirkt sich aus meiner Sicht auf die Sicher- heitslage aus. Für die deutsche Shoppingcenter- Industrie sehe ich das Thema Sicherheit als zentra- le Herausforderung in den nächsten Jahren. Hier gibt es aktuell erfreuliche Initiativen auch über den ICSC, aber auch noch eben viel zu tun.   Was passiert in der Beziehung zwischen Stadt und Handel? Lange Genehmigungsverfahren und offenbar nicht nachlassende Restriktionen bei Flächen und Sortimenten stehen im Gegen- satz zum Wunsch, die Innenstädte durch neue Einzelhandelsansiedlungen zu stärken. Oder se- hen Sie das anders?   Uwe Seidel:  Angesichts der Herausforderung durch die Digitalisierung würde dem stationä- rem Handel mehr Freiraum gut tun. Stattdes- sen erleben wir, dass gerade die Regelungen der Landes- und Regionalplanung noch restrik- tiver werden. Das passt nicht. Kritisch wird es vor allem dort,  wo durch die Raumordnung in die kommunale Planungshoheit eingegriffen wird. Dies beobachten wir mit Sorge vor allem in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Ba- den-Württemberg.   Wie lautet Ihre Prognose hinsichtlich der EZH- Entwicklung im kommenden Jahr und darüber hinaus?  Uwe Seidel: Wir erwarten weiter einstellige Zu- wächse im deutschen Einzelhandel insgesamt. Dabei wird es angesichts erfolgreicher Mehrka- nalstrategien des Handels immer schwieriger, zwischen stationärem und nicht-stationärem Einzelhandel zu unterscheiden. Die Verbraucher tun es schließlich auch nicht.   Welche digitalen Trends werden aus Ihrer Sicht den Einzelhandel in nächster Zeit am stärksten beeinflussen?  Uwe Seidel:  »Seamless Shopping« ist das Ge- bot der Stunde, dem ich zusammen mit 14 Au- toren in diesem Jahr ein Buch gewidmet habe. Prägend für das Kundenverhalten ist dabei das Smartphone als ständiger Lebensbeglei- ter. Daher wird es in den nächsten Jahren dar- auf ankommen, Location-Based-Services anzu- bieten, die echten Nutzen stiften. Die Future- Lab-Initiative der ECE und die hochinteressan- te Omni-Channel-Strategie von Neinver sind dafür gute Beispiele. Weil das Thema so le- Uwe Seidel, Geschäftsführender Gesellschafter bei Lademann & Partner bendig und dynamisch ist, haben wir der Zu- kunft des Handels unseren neuen Blog ALL ABOUT RETAIL gewidmet. Interview: Thorsten Müller

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