Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GCM 2-2015

  GCM 2 / 2015 GERMAN COUNCIL . center Mit dem Smartphone durchs Shopping Center Die Zahl der Smartphone-Besitzer steigt und mit ihnen die Möglichkeiten Shopping Center auch in die Welt des mobilen Internets zu integrieren. Shopping Center kämpfen um Attraktivität und Innovation – und um die ständige Kon- frontation mit dem Online-Geschäft. Da liegt es nahe, dass auch das konventionelle Shopping-Erlebnis im Center den technolo- gischen Fortschritt wagen muss. In Form von mobilen Webseiten, Aktivitäten in sozialen Netzwerken oder Apps versuchen Center dem Kunden zu zeigen, dass auch sie eine Verknüpfung zum Internet gefunden haben, ganz ohne E-Commerce. Doch was bedeutet das für den Kunden. Offline einkaufen und trotzdem online aktiv sein – lässt sich das ei- gentlich zeitgleich erleben? Wenn es um mobile Anwendungen auf dem Smartphone geht, scheinen die Möglichkei- ten endlos. Neben den klassischen sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Twitter und der mobiloptimierten eigenen Webseite zieht es viele auch zu hauseigenen Apps. Dabei ist entscheidend, welchen Zweck das Produkt für den Anbieter erfüllen soll. Ist es ein Marketing-Instrument, dient es der Imagepflege, sollen Kundendaten erfasst und ausgewertet werden oder einfach nur Informationen und Serviceleistungen zum Center geboten werden. Auch Aufwand und Preis spielen eine Rolle. Der Kunde liefert die Inhalte In den sozialen Netzwerken bedarf es zwar ei- ner gewissen Content-Pflege durch das Cen- ter, im Idealfall ist es aber der Kunde, also der User, der die Inhalte liefert. Dies geschieht in Form von Fotos, Kommentaren oder Bewer- tungen. Eine App wird meist einseitig vom An- bieter mit Inhalten versorgt und muss natür- lich im Vorfeld programmiert werden. Ein auf- wendiges und nicht ganz kostengünstiges Un- terfangen, das auch nach Fertigstellung stän- dige Betreuung braucht. Standard ist und sollte es sein, die eigene Webseite mobil zu optimieren oder zumindest »mobile responsi- ve« zu gestalten. Laut einer Studie der Initiati- ve D21 zur mobilen Internetnutzung im Jahr 2014 nutzen über die Hälfte der Deutschen, nämlich 54 Prozent, das Internet mit mobilen Endgeräten. Auch Google hat erkannt, dass es Zeit wird, den Druck auf Webseiten zu erhö- hen um die Qualität der mobilen Zugriffe zu verbessern. Seit dem 21. April diesen Jahres empfiehlt Google auf responsive Webdesign umzugestalten, denn »mobile-friendly« Web- seiten sollen in Zukunft ein höheres Ranking bei Google bekommen. Ein Selbstversuch Was heißt das alles jetzt in puncto Userbility? Welches Produkt macht beim Shoppen im Cen- ter wirklich Sinn? Ich starte einen Selbstver- such. Ausgestattet mit Smartphone, bequemen Schuhen und einer Freundin, die sich selbst als Shopaholic bezeichnet, teste ich in Berlin, was die Shopping Center der Hauptstadt in Sachen Mobilanwendungen drauf haben und wie es sich anfühlt, mit dem Smartphone in der Hand einkaufen zu gehen. Ich beginne mit der der- zeit populärsten Shopping Center App »Love to Shop« der ECE. Als Pilot-Projekt in Form von »Future-Labs” startete das Unternehmen diese im Alstertal-Einkaufszentrum Hamburg und im Limbecker Platz Essen. Heute funktioniert die kostenlose App in 25 weiteren Centern in ganz Deutschland sowie in ausgewählten Centern in der Türkei. Leider ist noch nicht das gesamte deutsche Portfolio Teil der App, weshalb ich zum Ausprobieren nicht in meinen ECE-Favori- ten Potsdamer Platz Arkaden gehen kann, son- dern mich Richtung Ring-Center begebe. »Love to Shop« ist eine übersichtliche App für iOS und Android. Nach dem Start muss das Cen- ter ausgewählt werden, in dem man sich bewe- gen möchte. Die App arbeitet mit einem Bonus- system. Für jede Information, die ich von mir preisgebe, erhalte ich Bonuspunkte, die ich spä- ter gegen Gutscheine tauschen kann. Zehn Punkte für die Wahl meiner bevorzugten Shop- ping-Kategorie, zehn Punkte für mein Ge- schlecht und zehn Punkte für meine Altersgrup- pe. Weitere Bonuspunkte erhalte ich, wenn ich die App mit meinem Facebook-Account ver- knüpfe, Angebote oder Events der App teile oder diese bewerte. Ein ausgeklügeltes System, das mit jedem Schritt mein Kundenprofil weiter wachsen lässt. Einen Gutschein bekomme ich erst ab 100 Punkten. Dafür müsste ich noch zu- sätzlich meine automatische Standortbestim- mung aktivieren, an einer kurzen Umfrage zu meinem Shopping-Verhalten teilnehmen und mindestens drei interessante Angebote auf mei- ner Facebook-Seite teilen. Bevor ich also über- haupt in die Nähe eines Rabatt-Coupons kom- me, habe ich nicht nur wertvolle Daten über mich und meine Gewohnheiten weitergege- ben, sondern auch schon aktiv bei meinen Freunden Werbung gemacht. Eine kluge Taktik des Betreibers auf recht spielerische Art Marke- ting zu betreiben. Auch wenn ich noch keinen Gutschein habe, informiert mich die App über anstehende Events, Neuigkeiten und aktuelle

Übersicht