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GCM 2-2015

GCM 2 / 2015   GERMAN COUNCIL . Transparenz Der Roman »The Circle« von Dave Eggers hat viel mit Transparenz in Wirtschaft und Politik zu tun. Sind Sie ein Fan dieses Buches?  Andreas Novak:  Ich habe den Roman im Ur- laub im Original gelesen – dadurch sind mir die holzschnittartigen Personenschilderungen nicht so aufgefallen. Wahrscheinlich hätte ich ihn in deutscher Übersetzung früher zur Seite gelegt. An machen Stellen habe ich mich amü- siert, an manchen auch gegruselt, eben wegen der grenzenlosen Einforderung von Transpa- renz in allen Lebensbereichen. In dem Roman geht es sowohl um den Verzicht von geschäftlichen, politischen als auch priva- ten Geheimnissen. Halten Sie als Transparenz- Freund die Bewahrung einiger oder gar aller zukünftig für verzichtbar? mir die Naivität doch manchmal grenzenlos zu sein, leider aber auch nicht nur dort. Transparency International ist die Koalition gegen Korruption – Transparenz ist dazu ein Mittel, kein Selbstzweck. Was waren für »Transparency Deutschland« die bislang größten Erfolge?  Andreas Novak: Die mittlerweile bald 17 Jahre zurückliegende Unterzeichnung der OECD- Konvention, die unter anderem die steuerliche Abzugsfähigkeit von sogenannten nützlichen Aufwendungen bei Auslandsgeschäften ver- bat. Wir Deutschen machten uns über die so- genannten Bananenrepubliken auf der Welt lustig, förderten aber bis 1998 durch unsere Steuergesetzgebung noch die Bestechung im Ausland. Dann ist aus Sicht der Korruptions-  Andreas Novak:  Für mich versucht »The Circ- le« drei Themen zu platzieren: Eric Schmidt, der CEO von Google, das als Unternehmen ja Pate gestanden haben soll, wird der Satz zu- geschrieben »Wenn es etwas gibt, von dem Sie nicht wollen, dass es irgendjemand er- fährt, sollten Sie es vielleicht ohnehin nicht tun«. Wenn das heißen soll »Verzicht auf jede Privatsphäre« dann halte ich das für un- verschämt. Und das ist mir, als zweites The- ma, nur verständlich durch das Geschäftsmo- dell der US-amerikanischen IT-Industrie, die versucht, über jeden Nutzer so viel wie mög- lich zu erfahren. Und drittens der Appell an die eigenen Leser in den USA, endlich aus ih- rem Schlaf zu erwachen, was mit der Daten- sammelwut und dem möglichen Missbrauch geschehen kann. Über dem Atlantik scheint

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