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GCM 2-2015

  GCM 2 / 2015 GERMAN COUNCIL . Transparenz prävention in der deutschen Wirtschaft der Korruptionsskandal bei der Siemens AG zu nennen: Er hat nicht wenigen Verantwortli- chen in Unternehmen die Augen geöffnet, dass Nachlässigkeit oder gar Wegsehen in die- sem Feld nicht nur strafrechtliche Konsequen- zen haben kann, sondern auch dem Unterneh- men selbst massiv schadet. Schließlich allge- mein gesprochen die gesellschaftliche Ausein- andersetzung mit Korruption: Früher wurde es eher augenzwinkernd weggewischt, heute sind bei Vielen die Gefahren für Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, unabhängige Justiz und so weiter sehr viel präsenter. Trotzdem hat der Bundestag erst zum 1. September 2014 die Be- stechung von Mandatsträgern unter Strafe ge- stellt. Das ist auch für zahlreiche Entscheider in der Handelsimmobilienbranche bedeutsam, die viel mit Kommunen zu verhandeln ha- ben, denn § 108e StGB gilt nicht nur für Ab- geordnete des Bundestages und der Landta- ge, sondern auch für kommunale Mandats- träger. Was glauben Sie, womit sich »Transparency Deutschland« in 20 Jahren schwerpunktmäßig beschäftigen wird?  Andreas Novak:  Ich wäre dann in einem wohlgesetzteren Rentenalter und… Nein, ich glaube, die Versuchungen des schnellen und vermeintlich einfachen Geldes bleiben uns erhalten. Weltweit gesehen werden wir es in Zukunft mit Playern zu tun haben, die nicht ohne weiteres bereit sind, unseren mühsam entwickelten Standards zu folgen. Alle maßgeblichen Institutionen von innen und von außen zu stärken und das Thema Korruption weiter auf der Agenda zu halten, bleibt eine Daueraufgabe, nicht nur für Transparency International, sondern für Po- litik, Wirtschaft und Gesellschaft auf allen Ebenen. Interview: Thorsten Müller, Chefredakteur German Council Magazin Transparenz ist für uns sowohl strate- gische Entscheidung als auch ethischer Anspruch, deshalb lautet eines unserer Leit- motive »No Surprises« – denn, nur wo nicht mit Überraschungen gerechnet werden muss, kann Vertrauen entstehen. Zugleich ist Transpa- renz für uns eine wichtige Voraussetzung dafür, am Markt möglichst schnell Veränderungen zu erkennen und auf diese in passender Weise rea- gieren zu können. Doch für eine Transparenz nach außen benötigen wir immer auch eine Offenheit nach innen, die ohne Hierarchien aus- kommt. Gerade in Zeiten immer schnelleren Wandels – sei es bei der Neuausrichtung unserer eigenen Unternehmensstrategie oder beim Re- Development eines von Multi betreuten Shop- ping Centers – gilt es, alle Beteiligten durch eine offene Kommunikation zu Mitwirkenden zu machen. Nur durch größtmögliche Transparenz erreichen wir die Akzeptanz von Veränderungen und können diese erfolgreich umsetzen, ohne wichtige Anspruchsgruppen auf dem Weg zu ver- lieren. Das gilt ebenso für unsere eigenen Mitar- beiter, wie für Inverstoren, Mieter und Kunden. Stefan Andraschak Multi Transparency International Deutschland gründete sich im Jahr 2001 in München, bevor die Geschäftsstelle zwei Jahre später nach Berlin verlegt wurde. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen können Mitglied der NGO wer- den. Vor fünf Jahren hatte TI-Deutschland 932 individuelle und 43 sogenannte korporative Mitglieder. Die korporativen Mitglieder müssen einen Verhaltenskodex akzeptieren, in dem bei- spielsweise Mitarbeiterschulungen vorgeschrie- ben sind. Werden Korruptionsfälle von den Un- ternehmen nicht streng genug verfolgt, kann ih- nen die Mitgliedschaft auch wieder entzogen werden. Bekannte korporative Mitglieder sind die Alli- anz SE, die Deutsche Bahn AG, die Hochtief AG sowie die Robert Bosch GmbH. Jedes Jahr veröffentlich TI den Korruptions- wahrnehmungsindex. Deutschland erreicht auf einer Skala von 0 (hohes Maß an wahrge- nommener Korruption) bis 100 (keine wahr- genommene Korruption) 79 Punkte und liegt somit auf Platz 12. Dänemark und Neusee- land (92 bzw. 91 Punkte) liegen auf den vor- dersten Rängen, Nordkorea und Somalia mit 8 Punkten auf dem letzten Platz. German Council of Shopping Centers auch auf Facebook

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