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GCM 2-2015

  GCM 2 / 2015 GERMAN COUNCIL . Transparenz Mach es einfach, dann ist es auch nachhaltig! Interview mit Prof. Dr. Hans Sommer, Gründer von Drees & Sommer Prof. Dr. Hans Sommer (73) zählt zweifellos zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Immo- bilienwirtschaft, vielfach ausgezeichnet und als Pionier des nachhaltigen Bauens gerühmt. Als Gründer und langjähriger Vorstandsvor- sitzender der späteren Drees & Sommer AG machte er das Unternehmen zu einem interna- tional erfolgreichen Player im Bereich der Be- ratung und Steuerung von Hochbau- und In- frastrukturprojekten aller Arten und Größen. Diese werden für nahezu sämtliche Branchen von der ersten Idee über die Realisierung bis zum Betrieb begleitet. Das German Council Magazin besuchte den heutigen Aufsichtsrats- vorsitzenden in der Unternehmenszentrale in Stuttgart-Vaihingen. Als Sie 1971 ins Unternehmen einstiegen, hieß es noch »Drees & Kuhne«. Erzählen Sie uns, was damals Inhalt der Arbeit war.  Prof. Dr. Hans Sommer:  »Ohje – Rückblende 45 Jahre – das war damals eine völlig andere Welt, noch mit Handrechenmaschinen (grinst). Eine neue große Aufgabe kristallisierte sich schnell heraus: die Kosten- und Budgetpla- nung. Wir entwickelten ab Mitte der 1970er- Jahre ein eigenes Programmsystem, das für die Schätzung, Berechnung und Überwachung der Kosten geeignet war. Das war wegweisend in ganz Deutschland und machte uns binnen kür- zester Zeit vom Terminplaner zum Projektsteu- erer. Losgelöst von technischen Dingen war es aber ganz entscheidend, dass wir Bauherren, Investoren und Architekten zusammenge- bracht und ihnen zugehört haben. Auf diese Weise konnten wir fast immer den durch indi- viduelle Blickweisen komplizierten Rahmenbe- dingungen ihren Schrecken nehmen. Denn die Hälfte unserer Arbeit ist Psychologie. Mit gu- tem Einfühlungsvermögen kommt man immer schneller ans Ziel.« Gab es damals so etwas wie ein Schlüsseler- eignis oder einen Schlüssel-Auftrag?  Prof. Dr. Hans Sommer:  »Natürlich helfen im- mer große Aufträge, wie 1978 der Flughafen München, aber ich erinnere mich besonders an einen Vortrag, den ich 1982 in Düsseldorf gehalten habe. Es ging um unser sehr erfolg- reich abgeschlossenes Projekt der seinerzeiti- gen Colonia Hauptverwaltung. Damals konn- te ich mit meiner Präsentation, die sich stark um die Arbeitsplatzoptimierung und die Re- duzierung von Energiekosten in Bürogebäu- den drehte, auch jene Anwesenden für mich gewinnen, die bislang eher Zurückhaltung für die Beauftragung unserer Leistungen zeigten. In den nächsten Tagen und Wochen konnten wir uns vor Terminanfragen namhafter deut- scher Hersteller und Versicherungen kaum retten.« Persönlicher Erfolg ist meist das Ergebnis be- sonderer Eigenschaften. Wie ist das bei Ihnen?  Prof. Dr. Hans Sommer:  »Ich habe zwei ziem- lich gleichstark ausgeprägte Gehirnhälften, bin einerseits sehr rational, kann aber andererseits auch ebenso sehr kreativ sein. Diese Balance hat mir in vielen Situationen geholfen und sie Damals waren wir gerade mal fünf Leute. Jeder wickelte seine Projekte als Einzelkämpfer ab, mehr oder weniger nach privatem Gusto und Temperament. Professor Drees’ Idee war es, sein Wissen aus der Baubetriebslehre auf die Wirtschaft anzuwenden. Das Zauberwort hieß für uns Netzplantechnik. Mit dieser – aus der Raumfahrt abgeleiteten – Methode wurde es möglich, auch komplexe und in sich verschach- telte Terminabläufe zu berechnen. Es war die Grundlage dafür, Bauabläufe professionell zu steuern. Die Herren Drees und Kuhne waren damals jedoch intensiv mit ihrer Lehr- und Insti­tutsarbeit ausgelastet, sodass ich bereits sehr früh zum internen Chef und dann auch Partner wurde.« Was sind die Gründe für die sehr erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens?  Prof. Dr. Hans Sommer:  »In meiner Anfangs- zeit spielte beim Bau die pünktliche Fertigstel- lung eine sehr große Rolle. Termineinhaltung allein war aber nur die eine Seite der Medaille. ©KatrinSpannblöchl/FotostudioKDBusch

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