Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GCM 2-2015

  GCM 2 / 2015 Stellen Sie sich vor, Sie begegnen einem Menschen, dessen Persönlichkeit und Charakter wie ein offenes Buch vor Ihnen liegt. Kann das Gespräch mit diesem Zeit- genossen in irgendeiner Weise anregend sein, wenn Sie schon von vornherein wis- sen, was er wie zu welchen Gesprächsthe- men beizutragen hat? Ist es nicht viel- mehr so, dass Sie in diesem Moment dem langweiligsten Menschen begegnen, der unter der Sonne unterwegs ist? Keine Überraschungen, keine Impulse, keine Er- kenntnisse – Sie bekommen, was Ihnen ohnehin schon bekannt ist. Eine schreck- liche Vorstellung: Als ob man stunden- lang in ein Goldfischglas ohne Goldfisch schaut. Nichts bleibt Ihnen verborgen. Sie haben den maximalen Durchblick. Und dabei ist Ihnen tödlich langweilig. Genau das passiert aber, wenn sich ein durch- aus begrüßenswerter Ansatz verselbständigt und jedes Maß verlorengeht – wenn nämlich aus Transparenz totale Transparenz wird. Grundsätzlich wird der Ruf nach mehr Trans- parenz in der Immobilienwirtschaft positiv wahrgenommen. Und grundsätzlich ist dies auch richtig. Der Immobilienwirtschaft kann eine größere Durchschaubarkeit auf dem ers- ten Blick nur gut tun – zum Beispiel lassen sich damit Vorurteile wie die Korruptionsanfällig- keit wirksam und nachhaltig aus der Welt schaffen. Noch wichtiger, weil mit direkter Auswirkung auf das laufende Geschäft, ist die Schaffung von Markttransparenz, also der all- gemeine Zugang zu allen relevanten Marktda- ten für alle Marktakteure. Es ist eine wesentli- che Voraussetzung für die Professionalisie- rung der Branche hierzulande. Wenn vor diesem Hintergrund Transpa- renzoffensiven gestartet werden, sind sie jede Unterstützung wert. Es ist ein wesentli- cher Punkt, dass Marktvolumen zu kennen, um die vorhandene Liquidität für Transakti- onen abzuschätzen. Das Mietniveau, der Flächenumsatz, die gängigen Ankaufsfakto- ren sind ein wesentlicher Gradmesser für eine belastbare Preisfindung. Transparenz in diesem Sinne beugt Ineffizienzen vor und kanalisiert den Ressourceneinsatz an die richtigen Stellen. Der Zugang zu solchen Daten erleichtert den Zugang zu einem Markt. Mehr Nachfrage sorgt wiederum für steigende Preise. Insofern ist die jüngste Entwicklung auf dem deutschen Immobili- enmarkt positiv zu betrachten, dass sich das Zahlenwerk immer weiter der Realität annä- hert und Herrschaftswissen auf dem Rück- GERMAN COUNCIL . Transparenz Offen bis zur Selbstverleugnung ©rcfotostock-Fotolia.com Kommentar: Von der Seitenlinie

Übersicht