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GCM 3-2014

GCM 3 / 2014   german council . Power Die Schattenseiten des Kräuterwunders sind unzählige Nachahmer, die von Anbeginn das in Packpapier gewickelte Fläschchen nebst In- halt begleiten. Akten von mehr als 1.200 Markenrechts-Verfahren la- gern mittlerweile im Familienarchiv. Die Historie reicht von plumpen Namensvarianten über ungefragtes Markenstretching, z.B. Under- berg-Hemden, bis zu mit Grüntönung, Flaschenform oder Packpapier geschaffenen Markenassoziationen. Unter den geschlichteten Strei- tigkeiten finden sich auch solche mit großen deutschen Handelsun- ternehmen. Dass die Versuche, Markenkraft zu kapern, in der Regel zugunsten des Originals ausgehen, verdankt Underberg letztlich der Weitsicht des Gründers. Der ließ sein Markendesign 1851 – noch 26 Jahre vor Gründung des Kaiserlichen Patentamtes im Jahre 1877 – beim Handelsgericht in Krefeld schützen. RW: Herr Underberg, Sie haben uns gerade fast 170 Jahre faszinieren- de Markengeschichte präsentiert – wie ist es gelungen, die Kraft des Underbergs über zwei Jahrhundertwenden zu erhalten? Unser Produkt ist einmalig, das ist meine wichtigste Botschaft! Trotz intensiver Suche habe ich nirgendwo auf der Welt etwas Vergleich- bares gefunden. Alle anderen Digestive beinhalten Zucker oder Zu- ckercoleur. Wir folgen dem Underberg-Reinheitsgebot und nehmen Kräuter aus 43 Ländern, Wasser und hochwertigsten Alkohol – sonst nichts. Unser Ziel ist es, die Besten zu sein. Deshalb stellen wir das Produkt immer wieder aufs Neue so gut her wie kein Zweiter. »Semper idem« – die immergleiche Qualität. Wie beim Tee brauen wir einen Kräuter- sud, der, in Alkohol gelöst, über Monate in Eichenholzfässern reift. »Immergleiche Qualität« heißt übrigens nicht, dass das Rezept seit 168 Jahren unverändert ist. Im Gegenteil. Bereits mein Urgroßvater tüftelte an Verbesserungen, und noch heute liegt uns am Herzen, den Kräuterbitter fortwährend weiterzuentwickeln. Der Underberg ist ein Klassiker, das macht ihn zeitlos. Er passt zu je- dem Lebensstil, an jeden Ort der Welt und ist in mehr als 100 Län- dern vertreten. RP: Die Unverkennbarkeit der Marke rührt letztlich auch von Ihrem konsequentem Widerstand gegen Nachahme her. Wie kam die An- meldung zum Patent, noch bevor es überhaupt ein Patentamt gab? ©ArminFischer

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