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GCM 3-2014

  GCM 3 / 2014 GERMAN COUNCIL . Power Haben Sie sich als Kind schon für Physik und Mathematik interessiert? Oder welche Fähigkeiten braucht man, um so ein Projekt umzusetzen? Böhme: Für Mathematik konnte ich mich nie begeistern, aber Physik war und ist von je her eine meiner großen Leidenschaften. Dennoch bin ich Informatiker geworden und beschäftige mich vorrangig mit Einsen und Nullen. Die Mitglieder unseres Teams kommen allesamt aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und bringen vor allem ei- nes mit: Eine große Portion Begeisterung für Technologie. Kulczynski: Ich hatte Mathe-Leistungskurs, aber das ist für dieses Vor- haben eigentlich nicht so wichtig. Eine Mondmission durchzuführen, erfordert die unterschiedlichsten Fähigkeiten, die ein Mensch alleine gar nicht alle haben kann. Eine derartige Mission ist 100 Prozent Teamarbeit. Bei uns sind neben Physikern und Mathematikern auch Übersetzer, Linguisten und viele andere technisch ferne Mitarbeiter an Bord. Ich selbst bringe meine Kenntnisse und Fähigkeiten als Kauf- mann und Jurist ins Team ein. Wann haben Sie das erste Mal etwas ertüftelt, erdacht, erfunden und gebaut? Böhme: Als kleiner Knirps habe ich meinem Opa Weihnachten einen ziemlichen Schrecken eingejagt, als ich das gerade von ihm geschenkte ferngesteuerte Auto zerlegt und zu einem humpelnden Roboter umge- baut habe. Von je her bin ich ein großer Bastler und liebe es, so lange an Problemen zu tüfteln und zu grübeln, bis ich eine gute Lösung ge- funden habe. Das ist eine sehr praktische Eigenschaft, die so ziemlich jedes Mitglied unseres Teams hat – sich von nichts so leicht entmuti- gen zu lassen und einfach so lang probieren, bis es geht. Kulczynski: Das liegt soweit zurück, da kann ich mich nicht mehr dran erinnern. Aber technische Probleme zu analysieren und lösen, hat mir immer schon Spaß gemacht. Mich hat aber auch immer das Kaufmän- nische gereizt, weshalb ich dann letztlich Kaufmann im technischen Umfeld gelernt habe. Was reizt Sie am meisten? Das Sichtbarwerden einer Idee? Der Erfolg und die Anerkennung? Dass funktioniert, was Sie erdacht haben? Böhme: Am meisten fasziniert es mich, ein Problem zu lösen. Davon gibt es bei einer Mondmission zum Glück mehr als genug. Es geht mir weniger um die großen Probleme, wie etwas ins All zu befördern, son- dern um die vielen kleinen Hürden, zum Beispiel dafür zu sorgen, dass unsere Elektronik möglichst viel mit der auf dem Mond kaum vorhan- denen Sonnenenergie leisten kann. Natürlich freut sich jeder Ingenieur im Team über kollegiale Anerkennung für gelöste Probleme oder die Fertigstellung eines Bauteil-Prototyps. Die stärkste Begeisterung schü- ren aber Lösungen, auf die künftig andere Entwicklungen aufbauen können. Sie machen die Raumfahrt wieder etwas greifbarer. Dazu soll- te ich vielleicht erwähnen, dass es bereits heute Unternehmen gibt, die

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