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GCM 3-2014

GCM 3 / 2014   GERMAN COUNCIL . vor ort ausführten. Damit war laut den beiden Experten klar, dass es die Pro- dukte nur dort gibt. Ein Alleinstellungsmerkmal. »Sie haben die ge- samte Shopping-Center-Branche in Asien in Bewegung gebracht«, lobt Pöstges-Pragel den Ansatz. So ein großer Wurf muss es aber gar nicht sein, um dem Einzelhandel eine attraktive Fläche zur Verfügung zu stellen. Das Konzept muss zu- nächst zuverlässig sein, sagt beispielsweise Martin Kanngiesser, Deutschlandchef des polnischen Modefilialisten Reserved. Er will wis- sen, wofür ein Center steht. Das Unternehmen eröffnet 2014 die ersten Geschäfte in Deutschland und will weiter expandieren. Allerdings hätten es neue Player nicht leicht, erklärt Oliver Bernhar- di, da sie schwer Fuß fassen können in den bestehenden Strukturen. »Die Branche verbaut sich gerade Chancen mit ihren Zehn-Jahres- Mietverträgen«, sagt der Leiter Internationale Standorte und Pro- jektentwicklung bei der Görtz Retail GmbH. Er wünsche sich ein Kun- den- und nicht Investoren-getriebenes Handeln – sei es bei Neben- kostenabrechnungen oder bei der Umsatzmiete, wie Bernhardi er- gänzt. Bei Neubauten sei man nicht mehr bereit, die Anfangsverluste zu tragen, sagt er. Die Center-Branche müsse sich bewegen und mehr Gesprächsbereitschaft zeigen. Es gehe um die Interessen der Mieter. Gleiches gilt für das Wissen um den Markt, auf dem sich der Mieter bewegt. Axel Schukies kann hier aus Erfahrung sprechen: »Oft bin ich verwundert, dass man uns nicht einmal kennt«, sagt der Deutsch- landchef der niederländischen Modemarke G-Star. Dass das Wissen über den potentiellen Mieter ein elementarer Faktor für den Erfolg ist, belegt Gernot Falk. Der Manager ist bei der Schuhkette Deich- mann für die internationale Expansion verantwortlich. Im engli- schen Einkaufszentrum Westfield brachte der Betreiber die Filiale gegen den Willen von Deichmann im Untergeschoss unter. Woge- gen sich das Unternehmen erst wehrte, erwies sich als Glücksgriff: »Das Westfield ist unser bester Store in England mit sagenhaften Frequenzen. Die Vermieter konnten unsere Marke besser einschät- zen als wir«, so Falk. Um gute Frequenzen zu erzielen und damit Umsatz zu generieren, sei es wichtig, dass es im Center einen Grund gibt, warum die Kunden dort hingehen. Ein solcher Grund kann die Gastronomie sein. »Wir wollen vom Kunden nicht vorrangig sein Geld, sondern seine Zeit«, sagte Klaus Rethmeier von der ECE. Des- wegen plant die ECE, mehr Gastronomie in ihren Centern anzusie- deln. Der einstige »Störenfried« wird von den Kunden angenommen und zu einer Erfolgskomponente. Und auch hier geht der Trend zu individuellen Konzepten wie bei Food Courts zu beobachten sei. Aber vor allem die »Königsdisziplin« der Streugastronomie gewinne an Bedeutung. Iris Hoffmann Klaus Rethmeier Marco Atzberger Alexander Schulte-Stemmerk

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