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GCM-3-2015

GCM 3 / 2015   GERMAN COUNCIL . vision mente bedient werden. Diese allgemeinen Schwingungen im Marketing schlagen sich natürlich auch in der Live-Kommunikation und speziell in der Messe wieder. Wer sich austauschbar präsentiert, dessen Angebot wird auch als auswechselbar wahrgenom- men werden. Aussteller wissen das sehr ge- nau und tragen dem durch stark individuali- sierte Konzepte Rechnung. Apropos Planung, längst nicht alle Unterneh- men gehen vorbildlich damit um. Sicher haben Sie schon einige Aufträge quasi auf den letz- ten Drücker erhalten. Kann das dann noch er- folgreich sein?   Simon Damböck:  Natürlich gibt es hier tolle Beispiele. Wir haben auch schon einmal ei- nen Stand mit mehreren hundert Quadratme- tern Fläche und Doppelgeschoss realisiert, bei dem der Briefing-Termin erst fünf Wochen vor Messebeginn stattgefunden hat. Grotes- ker Weise hilft es dabei, sich wirklich auf das Wesentliche zu konzentrieren, und keine Zeit mit Nebensächlichkeiten zu vergeuden. Die- ser Stand war sogar extrem erfolgreich, stellt aber auch eine extreme Ausnahme dar. Ganz klassisch im Projektmanagement leidet unter zu knappen Zeitvorgaben entweder die Quali- tät oder die Kosten explodieren. Da Einbußen bei der Qualität häufig keine Option sind, kann zwar die Messe – gemessen an den ge- nerierten Kontakten – sehr erfolgreich sein, zern, der diese Dinge schleifen lässt und häu- fig auch nicht über ausreichende Controlling- Werkzeuge verfügt, bei so machen top organi- siertem Mittelständler einiges abschauen. Sind Messeauftritte eigentlich für Unterneh- men immer noch so wichtig wie früher?  Simon Damböck:  Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Digitalisierung spielen Mes- sen eine sehr wichtige Rolle. Das mag vielleicht im ersten Moment widersprüchlich klingen. Überlegen Sie aber einfach mal, mit wie vielen Geschäftspartnern Sie heute vornehmlich per E- Mail korrespondieren und interagieren. Die Na- tur des Menschen ist gesellig – wir umgeben uns gerne mit Menschen, die uns sympathisch sind. Und wir machen gerne Geschäfte mit Menschen, denen wir in die Augen gesehen und die wir für seriös befunden haben. Je mehr sich unser Mitei- nander in die digitale Welt schiebt, desto wertvol- ler werden persönliche Begegnungen als Basis für gute Geschäfte. Für deren Anbahnung stellen Messen eine ideale Grundlage und werden umso wichtiger. Die Digitalisierung ersetzt also Messen nicht, wie man lange angenommen hat, sondern gibt diesen eine völlig neue Bedeutung. Interview: Thorsten Müller, Chefredakteur allerdings sind die Kosten pro Kontrakt dabei häufig unnötig hoch. Planung ist das eine – Messestand-Betreuung das andere. Auch hier scheint es noch großen Nachholbedarf in Sachen Professionalität zu geben. Wie sehen Sie das?  Simon Damböck:  Der Stand allein ist nicht al- les. Man kann manchmal nicht nachvollziehen, warum Unternehmen auf der einen Seite so viel Geld dafür ausgeben und auf der anderen so wenig Sorgfalt auf die Standbetreuung le- gen. Auch ein gestandener Vertriebsprofi mit vielen Jahren Messeerfahrung muss vor jedem Auftritt professionell für seine Aufgabe vorbe- reitet und geschult werden. Jeder Mitarbeiter muss genau wissen, wie der Stand konzipiert ist, um auf diesem wirklich effektiv zu arbei- ten. Neue Produkte und Dienstleistungen, Kommunikationsschwerpunkte und natürlich auch sensible Themen müssen einheitlich dar- gestellt werden. Das lässt sich nur mit einer perfekten Vorbereitung erzielen. Sinnvolle Er- nährung der Standbesatzung ist dabei auch ein wichtiger Baustein, um den körperlichen Strapazen so gerecht zu werden, dass dennoch Top-Performance geboten werden kann. Nach der Messe ist keine Zeit, die Füße hochzule- gen, um sich von den Anstrengungen zu erho- len. Die meisten Aussteller scheitern daran, die gewonnenen Kontakte in angemessener Zeit nachzufassen. Hier kann sich so mancher Kon- Die Messestandgestaltung wird immer individueller.

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