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GCM-3-2015

  GCM 3 / 2015 GERMAN COUNCIL . vision »WIR HABEN UNSERE PROJEKTE IMMER NUR AUS ÜBERZEUGUNG GEMACHT« Interview: ECE-Chef Alexander Otto über die Erfolgsstory seines Unternehmens und die Perspektiven nach der »digitalen Revolution« Deutschlands größtes Shopping-Center-Un- ternehmen – auch längst in Europa der Markt- führer – feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Einkaufszentren in Deutschland wä- ren ohne die ECE aus Hamburg nicht denkbar. Zum runden Geburtstag erfuhr das German Council Magazin von Alexander Otto, seit 2000 Vorsitztender der Geschäftsführung, was sein Unternehmen über die Jahrzehnte ausge- macht hat und welche Perspektiven er nach der »digitalen Revolution« sieht. 50 Jahre Shopping Center in Deutschland sind auch maßgeblich von der ECE geprägt worden, die dieses Jahr ebenfalls 50 wird. Wie lautet Ihr Fazit in der Rückschau auf ein halbes Jahr- hundert Centerbusiness?  Alexander Otto:  Tatsächlich hat sich die Han- delsform Shopping Center aufgrund ihrer gro- ßen Flexibilität als relativ unempfindlich ge- Wichtig war Anfang der 1970er Jahre auch der Entwicklungsstopp in der Ölkrise und die dann folgende Diversifizierung mit Bürobauten und Logistikzentren. Richtig und notwendig waren auch die Konzentration auf die Innenstädte ab den 80ern und unsere internationale Expansi- on ab 2000. Ausschlaggebend für unseren langfristigen Erfolg war und ist daneben auch, dass die ECE immer nur Projekte gemacht hat, von denen sie überzeugt war. Anders als etwa börsennotierte Developer mussten wir nie Pro- jekte machen. So wurden viele teure Flops ver- hindert. Das Einkaufen hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Zur reinen Versor- gung ist das Erlebnis dazugekommen. Ab wann würden Sie selbst denn bei einem Cen- terbesuch von Erlebnis sprechen und welche Potenziale liegen da noch verborgen?  Alexander Otto: Erlebnisse sind zum einen die Überraschungen, die ich im Center erlebe – also beispielsweise ein gelungenes Event oder neue Mietkonzepte. Zum anderen hat das Ein- kaufserlebnis aber auch viel mit der Aufent- haltsqualität zu tun. Wenn das Ambiente und die Materialien hochwertig sind, wenn ich in der Mall auch mal auf angenehmen Sitzmö- beln Pause machen kann oder in trendiger Gastronomie esse, dann ist das auch alles Er- lebnis. Auch ein umfangreiches Serviceange- bot zähle ich dazu. All dies ist natürlich noch nicht in allen Centern perfekt, auch nicht bei uns. Es gibt immer Potenzial für Verbesserun- gen. Apropos Potenziale: Was Center-Neuentwick- lungen angeht, scheint die Luft eher dünner geworden zu sein, anders sieht es dagegen beim Bedarf nach Revitalisierungen aus. Aber auch hier verhält sich der Markt noch eher ru- hig. Ist das die Ruhe vor dem Sturm?  Alexander Otto:  Ich glaube ja. Manche Eigen- tümer scheuen die Investition. Dabei gilt: Re- gelmäßige Refurbishments belasten das Bud- get nicht so sehr wie eine Komplett-Revitalisie- genüber allen wirtschaftlichen Schwankungen gezeigt. Die Kunst besteht darin, auf Verände- rungen zu reagieren und zugleich authentisch zu bleiben. Ich glaube, das haben wir mit der ECE gut hinbekommen – in 50 Jahren haben wir uns ständig weiterentwickelt. Gleichzeitig sind wir als Familienunternehmen unseren hanseatischen Werten treu geblieben – in der konservativen Art zu wirtschaften, in unserem langfristigen und vorausschauenden Denken und dem Bemühen, den Kunden und seine Be- dürfnisse stets in den Mittelpunkt zu stellen. Welche Ereignisse oder unternehmerischen Entscheidungen waren besonders ausschlag- gebend?  Alexander Otto:  Entscheidend für die ersten Jahre war die Vision meines Vaters, die in den USA und Kanada erlebten geschlossenen Ein- kaufszentren auch nach Europa zu bringen.

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