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GCM-3-2015

  GCM 3 / 2015 GERMAN COUNCIL . vision Barcelona, Mitte Juni. In traditioneller Runde trafen auf der Vision 2015 rund 100 Teilnehmer aus der Welt des Visual Mer- chandisings aufeinander – um von und mit- einander neue Perspektiven und Trends der Branche zu lernen. Internationale Kreative, Meinungsführer, klassische Dekorateure und Handelsexperten lauschten auf Einla- dung der Barthelmess Group den Rednern der Veranstaltung, die mit ihren Vorträgen neue Denkanstöße geben wollten. Visual Merchandising-Experte Gérald Grare entführte gleich zu Beginn ins ferne Tokio, dem Mekka für innovative und mutige Shop- Konzepte. Ihm folgte Stephan Jung, ehemals Vorstandsmitglied des GCSC, mit spannenden Einblicken in die potenzielle Zukunft des Visu- al Merchandisings. Anhand von sieben Strate- gien zeigte er auf, welche Perspektiven und Chancen schon heute in die Realität umge- setzt werden können. Als Keynote Speaker hatte Dr. Christian Mikunda das Wort. Als Bera- Ganz im Sinne auch von Mikundas Theorie der emotionalen Shop-Dramaturgie. Er erklärte in sei- nem Vortrag sehr anschaulich, dass dem Kunden durch das »staging« ein Drehbuch vorgelegt wird, dass sich im Kopf abspielt. So kann ein Shop ganz subtil seine Geschichte erzählen und mit dem Kunden auf Augenhöhe kommunizieren. Der Trend des Unnahbaren und des »Bitte-nicht- anfassens« wird längst genau durch das Gegen- teil ersetzt. Dr. Mikunda sprach von Anti-Angst- Gefühlen, von »Alles-anfassen-dürfen« und da- von, dass der Kunde Teil des Shop-Konzepts wird. »Der Kunde kommt zu einer Party und der Shop ist die Location. Man zieht sich schön an, macht sich hübsch und inszeniert sich so gleich mit«, er- klärte er. Der Besuch in einem Geschäft soll dem- nach nicht nur ein reiner Akt des Einkaufens wer- den, sondern eine Möglichkeit für den Kunden sein, sich emotional aufzuladen. Gérald Grares Einblicke in die Shopping-Welt von Tokio zeigen, dass diese Theorien keine Zukunftsmusik sind, sondern in Japan bereits Wirklichkeit geworden sind. Geschäfte werden oft von Künstlern und Star-Architekten designt und gebaut. Ihr Charakter ist demnach fast museal und der Kunde ist in den Stores darauf angewiesen vom Verkaufspersonal geführt zu werden. Der anspruchsvolle Service gepaart mit interessantem Design und dem konzeptu- ellen Gedanken des Shops macht diesen fast schon zu einer Sehenswürdigkeit. Der Kunde kommt also oft bewusst um etwas Außerge- wöhnliches zu erleben. Dass er dabei auch et- was kauft, ist fast schon nebensächlich. Natürlich steht auch der Vergleich zum Online- Handel im Raum. »Was ist das Problem beim Re- tail?«, fragte Stephan Jung in die Runde. »Ers- tens, das Wetter. Zweitens, das Internet«, lautete die Antwort, die für schmunzelnde Gesichter sorgte. In seinem Vortrag zeigte er auf, dass der Online-Handel schon längst den Schritt zum sta- tionären Handel gewagt hat. In Showrooms oder sogenannten Webrooms können Kunden sich die Ware real angucken, um sie dann entweder VISION MERCHANDISING:  NEUE TRENDS AUS BARCELONA In Spaniens pulsierender und trendsetzender Metropole lauschten Fachleute spannenden Vorträgen und Diskussionen ter und Begründer der strategischen Dramatur- gie im Einzelhandel referierte er leidenschaft- lich über die Bedeutung der Inszenierung: Emo- tionale Bindung zum Point-of-Sale, die Verfüh- rung des Kunden durch Gestaltung und auch die psychologische Manipulation. Nach seiner ausführlichen Store-Tour durch El Born, Barcelo- nas in der Altstadt gelegenes Shopping-Viertel, und einen Abstecher nach L’Eixample, zur exklu- siven Shopping-Meile Barcelonas, erschließt sich ein interessantes Gesamtbild des moder- nen Visual Merchandisings. Denn das bloße Präsentieren von Ware liegt weit hinter dem, was heute zur visuellen Kaufstimulation gehört. Klare Trends lassen sich bereits erkennen. »Theater Staging« fiel als Begriff in Stephan Jungs Vortrag und fasst grob zusammen, wor- auf es momentan vor allem beim Store-Buil- ding ankommt: eine Bühne zu schaffen, die in ihrem Aufbau, in ihrem Dekor und ihrer Funkti- on der Ware eine Möglichkeit gibt, ihre Ge- schichte zu erzählen.

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