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GCM-3-2015

  GCM 3 / 2015 GERMAN COUNCIL . vision Wie sich die Gastronomie derzeit wandelt, zeigt die aktuelle Situation im Burger-Ver- kauf. Die zwei amerikanischen Marktführer präsentieren für 2014 Minuszahlen, aus de- nen man aber nicht gleich schließen darf, ihr Produkt sei am Ende. Ganz im Gegenteil: Al- lein die kulinarische Benchmark für den Fast Food-Klassiker ist weggewandert zu ande- ren, jüngeren Formaten. Und so stellen soge- nannte Better-Burger momentan ein richtig heißes Thema dar. Kaffee, Burger und Bier sind Milliarden-Ma- tadore im Verkauf – national wie global. Für die Mehrheit der Bevölkerung sind sie All- tagsprodukte mit minimalen Unterschieden von Marke zu Marke. Die Produktion ist hoch industrialisiert und Preise sowie Dis- count-Aktionen definieren sich durch Kos- tensenkung. Typische Indikatoren also für reife Märkte. Überspitzt gesagt: Die Verbrau- cher reduzieren hier die Sexiness von Ange- bot und Marke auf niedrige Preise und hohe Bequemlichkeit. lebnis. In erster Linie zählt die Wahrnehmung von Qualität und Umfeld und nicht der Preis. Was wir mit Starbucks vor 10 bis 15 Jahren ge- lernt haben, ist weitreichend. Die neuen An- gebote haben dem etablierten Markt Anteile gestohlen, aber zur gleichen Zeit ist der Ge- samtmarkt für alle so viel größer und profita- bler geworden. Und exakt diese Zusammenhänge lassen sich jetzt auf den Boom von Gourmet-Burgern und Craft Beer übertragen. Die neue Produkt-Sexi- ness und das Mehr an Erlebnis für den Ver- braucher birgt zwar eine große Herausforde- rung für alles Bestehende, aber gleichzeitig neue Energie für gelernte Produkte und be- kannte Märkte. Das Konsumverhalten ndert sich Aus diesen Veränderungen in den Märkten las- sen sich wichtige Botschaften erkennen. Die größte ist wahrscheinlich: Ohne die Massen- märkte gäbe es auch die Gourmetmärkte nicht. Letztere wurzeln im gelernten, geübten VISION FASTFOOD: EINE EVOLUTION IN RICHTUNG WERTIGKEIT Gastronomie-Expertin Gretel Weiß über neue Geschmackswelten, die Dramaturgie der Ware, mehr Individualität und Emotion Die Wahrnehmung von Qualitt und Umfeld zhlt, nicht der Preis Das wohl berühmteste Beispiel, wie man ei- nen großen, müden Markt mit einer komplett neuen Energie versorgen kann, lieferte Star- bucks. Howard Schultz startete für Kaffee eine länderübergreifende Revolution, und seither gibt es mit Kaffeebars ein komplettes Premi- um-Segment, das allen Anbietern riesige neue Verkaufschancen ermöglicht hat, insbe- sondere in der Quickservice-Welt. Seitdem gilt für eine ganze Produktkategorie: Von Standard zu Lifestyle, vom Heißgetränk zum Lebensstil. Das Innovationspaket enthält die Dramaturgie der Ware, neue Geschmackswel- ten, neue Trink-Anlässe, mehr Individualität und Emotion sowie die Wahnsinnsneuerung: Coffee to go. Ja, der Verbraucher von heute bezahlt für eine Kaffeespezialität das Doppelte der simplen Version, aber er bekommt dafür so viel mehr als dieses Heißgetränk, nämlich: ein Genusser- ©HansimGlück Im vergangenen Jahr stellte Thomas Hirschberger sein begeisterndes Burger-Konzept »Hans im Glück« beim German Council   Congress vor – heute gibt es schon 36 Standorte und es sind weitere 15 bis 20 Standorte noch in diesem Jahr geplant. Gretel Weiß

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