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GCM-3-2015

  GCM 3 / 2015 GERMAN COUNCIL . vision VISION ODER CHIMÄRE? TRIUMPH ODER BUMERANG? Im Spannungsfeld von Projekt- und Stadtentwicklung – eine kritische Betrachtung auf jüngste Umsetzungen und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Zukunft Sind Visionen nicht die Sprungfedern für Pro- jekt- und Stadtentwickler? Wobei Stadtent- wicklung und Urbanität im Wesentlichen auch mit Handelsentwicklung zu tun haben, was manche Ladenschluss-Hardliner in den Rat- häusern gerne übersehen, aber einem Online- Händler wie Amazon bereitwillig eine Bühne in der City geben. Manche Visionen werden dennoch wahr, andere verursachen aber auch Bauchschmerzen. Der Autor hat das Span- nungsfeld beleuchtet, in dem sich Projektent- wickler, Centermanager und Stadtverwalter heute und zukünftig bewegen. »Hat der stationäre Handel in Zukunft noch eine Chance?« Dieser Frage sind die Projektpartner ECE und Roland Berger Strategy Consultant schon vor zwei Jahren nachgegangen (das Ger- man Council Magazin berichtete). Rund 42.000 Konsumenten wurden befragt, knapp 2.000 Ein- kaufstagebücher ausgewertet. Ihr Fazit: Die Umsätze des Online-Handels neh- men, wie erwartet, rasant an Fahrt auf. Über ein Drittel der Konsumenten nutze schon »wirklich intensiv« Multi-Channeling-Angebote, Tendenz steigend. Online-Shopping stelle daher eine re- ale Bedrohung für den stationären Handel dar Eröffnung des »Minto« am 26. März 2015 im Herzen der Fußgängerzone. Das Vier-Sterne- Center der mfi setze neue Maßstäbe, auch für die anderen Händler. Und: »Hier ist kein Raum- schiff gelandet und auch nichts Künstliches ge- schaffen worden, sondern ein neuer Lebens- raum zum Wohlfühlen.« Das »Minto« ist kein Schicki-Micki-Tempel, son- dern ein Center für die ganze Familie. Die soll sich hier wie zu Hause fühlen, aber bei jedem Besuch neu inspiriert werden. Shopping mit allen Sinnen genießen. Das kann der Online-Handel (noch) nicht. Für Vorstands- chef Dr. Karl Reinitzhuber ist das neueste Ein- kaufszentrum aus seinem Hause die Antwort auf die Konkurrenz von Amazon & Co. »Wer sich gegen das Internet und den wachsenden Wettbewerb durch den Online-Handel behaup- ten will, muss die Architektur – innen wie au- ßen – in einer Weise gestalten, dass der Wohl- fühlfaktor und damit die Verweildauer erhöht werden.« Allerdings müsse man auch Rücksicht auf das innerstädtische Umfeld nehmen. Und: »Wir müssen so bauen, dass unsere Mieter op- timale Bedingungen vorfinden.« Anders als früher, als der »Knochen« (die Mall mit zwei Ankermietern an den Enden) noch die reine Lehre war und die Fassaden der Läden nach Schema brav aufgereiht wurden. Heute dominiert eine flexible Bauweise, die den Charakter der Shops betont. Die Architektur wird in den nächsten Jahren immer mehr zu ei- ner der wesentlichen Service- und Wohlfühlfak- toren. Positiv kommt hinzu, dass auch immer mehr Mieter das Zusammenspiel von Drinnen und Draußen mit offenen Shop-Fassaden und einer individuellen Möblierung unterstützen. Shopping-, Gastronomie- und Erlebnisangebo- te, die alle Sinne ansprechen, unterstützt von Multisensorik, Düften und Klängen, Licht und besonderen Bodenbelägen: Das alles verspricht eine facettenreiche Gesamtinszenierung. (was manche Städte, die den Handel und damit auch den Verbraucher durch restriktive Verord- nungen – siehe Ladenschluss – bevormunden, beharrlich ignorieren). Ergo: Der »stationäre Handel« müsse seine Stär- ken ausspielen – indem er seine Angebote intel- ligent und zielgruppen-affin mit der Online-Welt vernetze, die Kunden am Point of Sale zu Spon- tankäufen bewege (z.B. durch »Touch & Feel« und die sofortige Mitnahme des Produktes) und »ein neues Zuhause« für sie schaffe. Und das – natürlich – am besten in einem professionell ent- wickelten und geführten Shopping Center, hinter dem ein erfahrenes Management und eine schlagkräftige Werbegemeinschaft stehen. Anders gesagt: Der stationäre Handel hat nur dann eine Chance, wenn er eben nicht mehr stationär agiert (= stillstehend, unveränderlich, ortsgebunden und gleichbleibend), sondern zügig, visionär, innovativ und beweglich. Shopping mit allen Sinnen geniessen Blickpunkt Mönchengladbach: Als »Meilenstein für mehr Lebensqualität in der City« rühmte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners die ©killerbayer-istockphoto.com

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