Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

GCM-3-2015

  GCM 3 / 2015 GERMAN COUNCIL . vision Auch in der Shopping-Center- Zukunft erwartet der Kunde für sein perfektes Einkaufserlebnis neben einem vielseitigen Kaufangebot in Wohlfühlatmo- sphäre ebenso Sicherheit, Sauberkeit und Service. Für das Facility Management bedeutet es, dieses mit dem 360 Grad-Blick des Besuchers, des Mieters sowie Eigentü- mers/Center-Managements gebündelt zu sehen und mit maßgeschneiderten, regio- nal umgesetzten Konzepten sicherzustellen. Chancen und Risiken für gut oder schlecht gepflegte und gemanagte Shopping Center liegen hier zukünftig dichter zusammen. Die guten Erfahrungen eines zentralen Key Account Managements, das die Kräfte aller Leistungen bündelt und die Ansprüche aller Beteiligten in individuelle Facility Manage- ment Lösungen übersetzt, organisiert und kontrolliert, ist zukünftig ein entscheidender Faktor im Wettbewerb. Neue Technologien mit digitalen »Helfern« werden das Manage- ment dieser komplexen Prozesse erleichtern und neue Dimensionen eröffnen. Am Ende bleibt aber der Mensch, der engagiert und begeistert für Shopping Center arbeitet, der entscheidende Baustein zum Erfolg. Anna Kozina WISAG Als Dankeschön dafür, dass Amazon Prime Ins- tant Video der meistgenutzte Dienst in Deutsch- land ist , tourt Amazon derzeit mit einem spekta- kulären Gratis-Open-Air-Kino durch Deutschland. Und natürlich finden sich immer Helfer, die dem Online-Giganten den Hof machen. Zum Beispiel in Essen, der »Einkaufsstadt«, die Deutschlands größten Filmpalast und das größ- te Multiplex-Kino beherbergt. Eigentlich sollte jeder Marketing-Stratege wissen, dass Amazon der natürliche Feind des stationären Handels und der örtlichen Kino-Betreiber ist. Nicht so in Essen, wo sich der zentrale Kennedyplatz An- fang Juli an fünf aufeinanderfolgenden Aben- den in ein Freilichtkino verwandelte, bei freiem Eintritt. Ganz schön schlau, was Amazon macht: Film- fans anlocken, Sympathiepunkte sammeln, sei- ne Streaming-Angebote verkaufen und neben- bei noch den ganzen Bauchladen bewerben. »Ein genialer Marketingschachzug des Digital- riesen in der realen Welt«, resümiert das Fach- blatt »Werben und Verkaufen«. Man fragt sich, welcher Teufel die Marketing-Ex- perten in Essen, Potsdam, Dortmund und an- derswo geritten haben mag, dem Erzfeind des stationären Handels in bester Innenstadtlage eine Bühne zu geben? Baut Amazon ein Shopping Center? So viel zur Sensibilität der Städte, die Öffnungs- zeiten und verkaufsoffene Sonntage zwar gerne reglementieren, aber dem konkurrierenden On- line-Giganten, der rund um die Uhr »busy« ist, gerne den Hof machen. Doch wer weiß schon, ob Amazon nicht eines schönen Tages aus dem Versandhaus-Guckkas- Zwar hatte der damalige Bürgermeister Walter Pantförder das mfi-Projekt auf dem ehemaligen Löhrhof- Areal als »Scharnier« zwischen Alt- stadt und Rathaus »wie einen Sechser im Lotto« begrüßt, und eigentlich waren sich alle einig: Der Handel in Recklinghausen brauchte ein Zug- pferd. Doch kaum einer hatte damit gerechnet, dass Karstadt die Segel so einfach streichen würde. Gegenwehr? – Fehlanzeige. Statt Versäumnisse der Vergangenheit einzugestehen, gibt der Konzern der Stadt die Schuld: Sie habe schließ- lich das Palais Vest genehmigt und dafür ge- sorgt, dass das Warenhaus enorm an Kaufkraft verloren habe. Vielleicht plagt Pantförders Nachfolger Chris- toph Tesche, der das Center als Erster Beigeord- neter stets verteidigt hatte, nun das schlechte Gewissen. Um zu retten, was kaum noch zu ret- ten ist, unterbreitete er dem Konzern ein Ange- bot: Mit freundlicher Unterstützung des Landes (sprich: des Steuerzahlers) wolle die Stadt das rund 1.700 qm große Bettenhaus, das zu Karstadt gehört, kaufen und an die Essener vermieten. Damit würde sich die Verkaufsfläche zwar auf rund 12.000 qm verkleinern, aber Karstadt und ein Großteil der Arbeitsplätze blieben erhalten. Stadtentwicklung als Verlegenheitslösung. Ähnliche Deals wurden und werden auch an an- deren Standorten diskutiert. Doch so ehrenhaft sie auch sein mögen: Ist es Aufgabe der Kom- munen, in die Geschicke eines Konzerns, der die Warenhaus-Idee über Jahrzehnte tot gerit- ten hat, unternehmerisch einzugreifen und öf- fentliche Mittel für den Erhalt einer Warenhaus- marke bereit zu stellen? Das Imperium schlgt zurck: Wie unsere Stdte Amazon den Hof machen Manchmal sind Stadtentwicklung und -marke- ting nicht nur ein Buch mit sieben Siegeln, son- dern auch Geschäftsschädigung für den nicht subventionierten, örtlichen Handel. Keine Angst vorm Internet! Multi-Channeling ist das Gebot der Stunde, sagen fast alle Shopping- Experten. In die Offensive gehen und den Feind mit den eigenen Mitteln online schlagen! Richtig. Aber es geht auch andersrum. Denn die »Bösen« haben erkannt, was Sympathiewer- bung ausmacht, verlassen ihr internettes Ho- heitsgebiet und erobern auf einmal die reale Welt. »MeilensteinfürmehrLebensqualität«:MintoinMönchengladbach »Your time on this earth is limited,don’t live someone else's life, live by your vision.« Steve Jobs (1955-2011), Apple-Gründer

Übersicht