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GCM-3-2015

  GCM 3 / 2015 GERMAN COUNCIL . Vision Wie immer bei großen Projekten steht am Anfang eine Vision. Das gilt nicht nur für die beruflichen Herausforderungen, sondern manchmal auch für den Freizeitbereich. Bei Sönke Martens aus Kiel war das so. Er träum- te von der Teilnahme an der »nördlichsten Auto-Rallye des Erdballs«, 7.500 Kilometer lang, den »Baltic Sea Circle«. Das allein klingt sicher schon ambitioniert genug, aber sein Traum schloss auch noch zwei seiner Freunde mit ein und obendrein eine Spen- denaktion zugunsten krebskranker Kinder. Alle drei Wünsche sollten am Ende in Erfül- lung gehen werden. Was eigentlich ist dieser Baltic Sea Circle ge- nau? Er führt von Hamburg rund um die Ostsee, rauf zum Nordkap, durch Karelien bis nach Mur- mansk, über St. Petersburg, entlang der Kurlän- dischen Küste, durch Mecklenburg-Vorpom- mern und schließlich wieder zurück nach Ham- burg. Und das in einem Affentempo. Denn die Rallye-Regeln sehen vor, dass die Strecke in 16 Tagen zurückgelegt werden muss, auf oder in einem zwei- bzw. vierrädrigen Vehikel, das min- destens 20 Jahre auf dem Tacho hat und nicht teurer als 2.500 Euro in der Beschaffung sein darf. Außerdem ist pro Tag eine Aufgabe zu er- ledigen, die das »Roadbook« – eine Art freiwilli- ges Pflichtenheft – vorschreibt und für die es Punkte gibt. Wer das schaffen will, der hat den 9-to-5-Job nach wenigen Kilometern hinter sich gelassen. Jeder kann teilnehmen, der ein Start- geld von 750 Euro mitbringt, das einer gemein- nützigen Organisation zugute kommt. Charity und Spass miteinander kombinieren Im Juni 2015 fuhren die drei Kieler Jens Finnern, Thomas Resch und Sönke Martens als »Baltic Gentlemen« bei dem verrückten Rennen mit. Die Idee dazu kam Martens, nachdem er die Ral- lye im vergangenen Jahr besucht hatte. So etwas wollte er, der sich beruflich um die Gesundheit und Pflege von Bäumen kümmert, auch machen Modell, Baujahr 1993 besorgen. Ausgestattet mit einem zusätzlichem Tank für Sprit und ei- nem Stromaggregat auf dem Dach, war es mög- lich, mit dem Wagen 1.300 Kilometer ohne Un- terbrechung zu fahren – der pure Wahnsinn. Mit ABBA durch Schweden Am 13. Juni 2015 hieß es dann für die 134 teil- nehmenden Teams »Tschüss Hamburg«. Be- packt mit Tütensuppen, jede Menge luftge- trockneter Salami, Müsli-Riegeln und Energy- Drinks machten sich die »Baltic Gentlemen« auf die 7.500 Kilometer lange Tour. Über den Öresund nahmen sie Kurs auf Skandinavien. Mit »Dr. Mad«, so der Spitzname ihres Renn- schlittens, fuhren sie durch die atemberau- bend schöne Landschaft Schwedens, vorbei an Seen, Flüssen und Stromschnellen, immer VISION FREIZEIT: WIR SIND DANN MAL WEG! In 16 Tagen durch zehn Länder – in einem alten Mercedes – ohne Navi – für einen guten Zweck – und mit German Council Magazin-Aufkleber auf der Motorhaube und fand schnell zwei langjährige Freunde, die ebenso begeistert waren. Los ging's also mit den Vorbereitungen: Auslandsversicherungen besorgen, Doppel-Visa für Russland beantragen (wichtig!) und natürlich ordentlich die Spenden- trommel im Freundeskreis, bei Geschäftspart- nern und Kunden rühren. Einen Euro pro Kilo- meter wollten die galanten Herren einsammeln, hätte 7.500 Euro ergeben. »Final kamen sagen- hafte 15.000 Euro Spendergelder zusammen, die anteilig an den Förderverein krebskranker Kinder in Kiel und die Deutsche Lebensbrücke gingen«, erzählt Jens Finnern stolz. Ein zwanzig Jahre altes und trotzdem pistenfähi- ges Auto aufzutreiben, war für die drei auch kein Problem, da Mitstreiter Thomas Resch bei einem Kieler Autohaus arbeitet. Er saß sozusa- gen an der Quelle und konnte ein Mercedes-T- Setzten ihre Vision in die Tat um und eroberten das Nordkap: die »Baltic Gentlemen« Jens Finnern, Thomas Resch und Sönke Martens.

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