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GCM-3-2015

  GCM 3 / 2015 GERMAN COUNCIL . vor ort beim Kunden eingehen muss. In anderen Ländern experimentiere Sonae Sierra be- reits mit kürzeren Mietlaufzeiten als die der üblichen Zehn-Jahres-Verträge. Zum zehn- ten Geburtstag des Einkaufszentrums Alexa in Berlin 2017 will der Center-Betreiber auch dort neuen, innovativen Einzelhändlern mehr Raum geben. »Ein Shopping Center muss eine eigene Marke sein«, so Dirk von der Ahé. Auf dem Weg zu diesem Ziel be- wegt sich der Betreiber im Spannungsfeld zwischen den Wünschen der Kunden, der Mieter und der Investoren. »Die Monsteraufgabe, ein Center zu entwi- ckeln und dabei alle glücklich zu machen, funktioniert nicht«, so Oliver Bernhardi, Lei- ter Internationale Standort- und Projektent- wicklung bei der Schuh-Kette Görtz. So ist ihm aus Händler-Sicht vor allem wichtig, dass ein Center sich an der Zielgruppe aus- richtet. Für eine Marke wie Görtz käme es dabei darauf an, dass sich in der Nachbar- schaft ihrer Filialen die passenden Labels und Geschäfte befinden. Der optimale Mix umfasst für ihn nationale sowie internatio- nale Marken, lokale Einzelhändler und na- türlich auch innovative Konzepte. ATP Planungs GmbH, Sebastian Müller, Head of Real Estate Consulting bei der GfK Geomar- keting GmbH und Olaf Petersen, Mitglied der Geschäftsleitung von Comfort Hamburg, war- fen deshalb einen Blick auf den Shopping- Tourismus. Die Experten kamen dabei zu dem Schluss, dass Touristen durchaus ein wirt- schaftlicher Faktor für den Handel sind. Die Zahlen sprechen für sich. Laut Rolf Pangels ging aus den aktuell verfügbaren Zahlen für das Jahr 2010 hervor, dass Touristen in Deutschland 278,3 Milliarden Euro ausgege- ben haben. Auf den Einzelhandel entfielen davon 62,8 Milliarden Euro und auf die Gast- ronomie 26,7 Milliarden Euro. Das Beispiel ECE zeigt, wie groß das Potenzial der Touris- ten ist. Einer Statistik zufolge machen Touris- ten rund elf Prozent des Umsatzes aus. Klar, von dieser Zielgruppe profitieren vor allem die Metropolen und Feriengebiete. Aber die GCSC-Experten machten deutlich, dass auch Stadtteile von Shopping-Touristen profizieren können. Für Shopping Center, so mfi-Mann Kersten Peter, sei hier wieder die oft erwähn- te Wohlfühlatmosphäre wichtig. Vor allem Touristen legen auf ein stimmiges Einkaufser- lebnis wert. Dass es um die Shopping-Center-Branche aller- dings nicht so schlecht bestellt ist, legt der aktu- elle Shopping Center Report 2015 nahe. Ihn prä- sentierte Marco Atzberger, Mitglied der Ge- schäftsleitung beim EHI Retail Institute. Pünkt- lich zum DSCF kam er aus der Druckerei. Dem- nach eröffneten 2014 in Deutschland neun neue Einkaufszentren mit einer durchschnittlichen Fläche von 40.800 Quadratmetern. Im Vorjahr waren es 23.700 Quadratmeter. Für das laufen- de Jahr erwartet das EHI einen Durchschnitts- wert von 30.000 Quadratmetern bei den elf ge- planten Neueröffnungen. Die Prognosen sehen dennoch teilweise düs- ter aus. Laut dem Handelsverband Deutsch- land (HDE) soll der Online-Umsatz bis 2020 von 39 Milliarden auf knapp 100 Milliarden steigen. Für Thomas Römer, Mitglied der Ge- schäftsleitung von Intersport Deutschland, wird es deshalb zwangsläufig Verlierer auf dem Markt geben. Experten wie Andreas Ma- lich, Senior Director bei CBRE, oder Ralf M. Beckmann, Geschäftsführender Gesellschafter von Stadt + Handel Beckmann und Föhrer GbR, sehen hier Probleme zukommen auf Nebenla- gen in den A-Städten und die Citys in den C- und D-Städten. Diese Städte stünden nicht auf den Expansionslisten der großen, internatio- nalen Unternehmen, die den deutschen Markt für sich entdecken. Themen wie die Laufzeiten bei Mietverträgen brachten die Podiumsgäste und Referenten schon bei der ersten Auflage des DSCF auf die Agenda. Kritisch diskutierten die Teilnehmer etwa dieses Jahr erneut das Für und Wider der Umsatzmiete. Schon 2014 stand dieses Instru- ment der Shopping-Center-Branche bei den Händlern auf dem Prüfstand. Handel und Immobilienwirtschaft sollen an ei- nem Strang ziehen. »Wir müssen noch viel in- tensivere Gespräche mit den Händlern füh- ren«, fordert etwa Markus Neumann, Bereichs- leiter Centermanagement & Vermietung bei der CEV Handelsimmobilien GmbH. Für ihn gibt es keine klaren Antworten, wie die Her- ausforderungen des Marktes zukünftig ge- meistert werden können, aber die Strategien verändern sich. So scheint es immer sinnvoll, auch über den Tellerrand zu schauen. Das tat zum Beispiel der Think Tank des GCSC. Dr. Till Dunemann, Teamleiter Market Research bei der ECE Pro- jektmanagement GmbH, Rolf Pangels, Leiter Stadtmarketing bei Galeria Kaufhof, Kersten Peter, Head of Market Research bei der mfi AG, Thomas Mattesich, Geschäftsführer der Michael Gerling (EHI) Nina Oswald (Interbrand) Prof. Dr. Marc Oliver Opresnik Dr. Oliver Breiden (METRO)

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