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GCM 3-2012

  GCM 3 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung für Fortgeschrittene Affinität – und damit eine Art Zukunftsmächtigkeit. Der Zeitgeist der Transparenz, die neue Vorsicht der Konsumenten, ihr grundsätzliches Bewusstsein für den Verführungsprozess und vor allem ihr Wunsch nach Vertrauenswürdigkeit lassen gewissermaßen die Not zur Tugend werden. Sie bringen einen neuen Typus des Retailers als Erfolgsmodell hervor: den verantwortungsvollen Verführer. 3. Vom Überversprechen zur Qualität der Konversation Die neue, transparente Verführung bedeutet das Ende übertriebener Versprechen und verlangt nach einer neuen Qualität der Konversation. Diese neue Konversationsqualität geht weit über die Pflichterfüllung eines Informationsgesprächs hinaus. So gehört künftig auch das ehrli- che Abraten von einem Kauf in das absolut notwendige Repertoire ei- nes erfolgreichen Verkäufers. Das bedeutet den Abschied vom reinen Transaktionsverhältnis. Die Aufgabe des Handels wird künftig sehr viel stärker das Herstellen von Beziehungen sein, weniger die reine Ge- schäftsabwicklung. Und mehr noch: Das Herstellen der vertraulichen Beziehung zum Kunden ist bereits Teil der Verführungserfahrung. 4. Das Einkaufserlebnis dreht sich um Erfahrung Einzig das Einkaufserlebnis macht den Besuch im Geschäft attraktiver als den Einkauf zu Hause am Bildschirm oder von unterwegs über das Mobil- telefon. Allerdings: Was ist künftig mit dem Begriff »Erlebnis« gemeint? Was in der deutschen Verwendung des aus dem Englischen stammenden Begriffs oft vergessen wird: »Experience« heißt nicht nur Erlebnis, son- dern auch Erfahrung. Auf dieser Bedeutung liegt künftig der Schwer- punkt. Stand in der Erlebnisökonomie Ende der 90er-Jahre noch der Spaß im Sinne von »Fun« im Vordergrund, so ist inzwischen von »Freude« die Rede – und eben von »Erfahrung«. Beim Shopping also wird eine zusätz- ©RüdigerPleus

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