German Council Magazin 05.2018 - page 58

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GCM 5/2018
GERMAN COUNCIL . HANDEL UND IMMOBILIEN
Was und wie kommuniziert der
Einzelhandelsstandort?
Um am Markt ausreichend Anziehungskraft zu
erzeugen, müssen Entwickler und Betreiber von
Einzelhandelsstandorten in Bezug auf Design
und Außenauftritt mehr auf kommunikative
und infrastrukturelle Aspekte achten. Hier stellt
sich für Entwickler und Betreiber von Center-An-
lagen – wie auch für jedes stationäre Einzelhan-
delsunternehmen – die Frage, wie über den äu-
ßeren und inneren Auftritt bzw. die Ausstattung
kommuniziert wird und vor allem, welche Bot-
schaften vermittelt werden.
Dank der populären Kommunikationstheorie
von Friedemann Schulz von Thun gilt, dass jede
(interpersonale) Kommunikation unter vier As-
pekten analysiert werden kann. Dieses Analyse-
raster kann u.E. auch auf Einzelhandelsstandor-
te bezogen werden: Nach dem Sachinhalt (rei-
ner Ort des Einkaufens und Shoppens), der Ap-
pellfunktion des Senders (in unserem Falle des
Einzelhandelsstandortes: Kauf dies und jenes
ein, lieber Kunde, verweile, komme wieder), der
Beziehungsebene (Wie stehe ich als Händler/
Center-Betreiber zur Kundschaft? Wie ernst
nehme ich den Kunden? Gibt es Beschwerdema-
nagement?) und schließlich nach der Selbstof-
fenbarung des Senders (Was will der Einzel-
händler? Nur Verkaufen oder nimmt er auch an-
dere Themen wie Nachhaltigkeit oder die sozia-
le Treffpunktfunktion der Einkaufsstätte ernst?
Wie positioniert er sich zu bestimmten The-
men? Was gibt er neben seinem Angebot sonst
noch preis?)
Mit unabhängigem Blick bzw. bei offenem Vor-
gehen dürfte es ein Leichtes sein, diese vier
Analyseaspekte auf die Außenkommunikation
von Einzelhandelsstandorten (Grundsätzlich:
Wie wirkt dieser auf die Kundin/den Kunden?)
anzuwenden. Überwog bis dato der Sachinhalt
(vor allem bei discountorientierten Formaten
und Fachmärkten), dürften die anderen Kom-
munikationsebenen in Zukunft an Bedeutung
gewinnen, wie weiter oben in Bezug auf das
Thema Nachhaltigkeit gezeigt wurde.
Aspekte der Nachhaltigkeit beachten
Wie beschrieben können auch Faktoren, die
sich rund um das Thema Umwelt und Nachhal-
tigkeit gruppieren, zur Standortaufwertung bei-
tragen. Dabei kommt es auf die Sichtbarkeit der
»Green Services« an. Diese müssen als Kommu-
nikationselement deutlich annonciert werden
und immer als Teil der Center- oder Shopgestal-
tung in Verbindung gebracht werden. Dazu ge-
Fazit
KONSEQUENZEN FÜR STANDORTTYPEN
UND BETREIBER
Über alle drei hier betrachteten Trendgruppen,
Solo Going Professionals, Late Motherhood und
Silver Professionals, und alle Standorttypen hin-
weg zeigen sich bestimmte Tendenzen der zu-
künftigen Standortentwicklung.
Ladenatmosphre bindet Kunden
Im FMCG-Bereich werden Vollsortimenter, die
sich vor allem durch eine angenehme Aufent-
haltsqualität, übersichtliche Verkaufsraumge-
staltung bzw. positive Atmosphäre auszeich-
nen, nicht an Attraktivität verlieren, sondern im
Gegenteil von der Zeitknappheit aller Berufstäti-
gen profitieren. Auch in Zukunft wird ein
Vollsortimenter grundsätzlich einem Einzelhan-
delsstandort eine gewisse Robustheit verleihen.
Aktuelle neue Discounter-Konzepte wie von Aldi
Süd oder auch Lidl zeigen die zunehmende Kon-
vergenz von Discountern und Vollsortimentern:
Die Bemühungen deutscher Discounter-Betrei-
ber insbesondere in Bezug auf ein neues Laden-
design dürften bei den drei geschilderten
Trendgruppen auch auf positive Resonanz tref-
fen und die Investitionen nicht ins Leere laufen.
Wie stehen Sie zu einem neuen Dienst-
wagen? E-Mobil, Hybrid, Diesel, Benzin
oder gar kein eigenes Automehr?
Bereits seit einigen Jahren haben wir meh-
rere Pool-Fahrzeuge angeschafft, die jeder
Mitarbeiter für Dienstfahrten buchen kann.
Damit entfallen einige individuelle Firmen-
Kfz. Dieselfahrzeuge werden seit dem Die-
sel-Vorfall nicht mehr neu angeschafft.
Für kurze Strecken (bis max. 50 km) haben
wir bereits vor zwei Jahren das erste E-
Fahrzeug gekauft. Seit dieser Zeit werden
alle Kurzstrecken-Fahrzeuge sukzessive
auf E-Antrieb umgestellt, sobald die ge-
plante Laufzeit der bisherigen Fahrzeuge
erreicht ist.
Für lange Strecken testen wir alternative
Antriebe wie beispielweise Gas-Antriebe
und in Zukunft auch Hybrid-Antriebe. Bis-
her halten wir dafür noch Fahrzeuge mit
Otto-Motoren im Bestand.
KAY BRAHMST
Geschäftsführer BCM Center Management GmbH
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