German Council Magazin 05.2018 - page 62


GCM 5/2018
GERMAN COUNCIL . INTERVIEWS
IM GESPRÄCH MIT ...
Timo Herzberg
, Vorstand der Signa Prime Selection, steuert seit 2017 alle Immobilienaktivitäten
der österreichischen Signa-Gruppe im In- und Ausland. Über die Wachstumspläne des Milliarden
schweren Investors, strategische Schwerpunkte und die Zukunft von Retail-Immobilien
Herr Herzberg, im Sommer hat Signa die öster-
reichische Möbelkette kika/Leiner übernom-
men und kürzlich Anteile an der deutschen Fun-
ke Mediengruppe erworben. Wozu benötigt Ihr
Unternehmen eine Möbelkette und ein Medien-
unternehmen?
Wir wollen einer der führenden Multichannel-
Anbieter in Europa werden. Die Digitalisierung
löst die Grenzen zwischen traditionellen Ge-
schäftsmodellen auf. Die Bereiche Handel, Infor-
mation und Unterhaltung lassen sich schon
Mediengruppe forcieren wir die gemeinsame
Weiterentwicklung und Digitalisierung des Zei-
tungsgeschäfts.
Büro- und Handelsimmobilien, Wohnprojekte,
Kindergärten. Gibt es einen Immobilienbereich,
von dem Sie sagen: Der passt nicht zu uns?
Unser Fokus liegt in Deutschland stark auf Büro-
und Einzelhandelsimmobilien. Im Wohnbereich
sind wir in Österreich stark, insbesondere durch
die Übernahme des renommierten Wiener Bau-
trägers BAI im vergangenen Jahr. Der Invest-
mentfokus liegt außerdem auf Immobilien in
Top-Lagen. Daher kommen Logistikimmobilien
für uns – Stand heute – nicht in Frage.
Sie haben bereits ein immenses Immobilien-
portfolio aufgebaut mit exklusiven Immobilien
in Innenstadtlagen – in Österreich, Deutschland
und Italien. Wo planen Sie künftig, weitere Ob-
jekte dazu zu kaufen?
Wir setzen seit Jahren auf die Strategie, das Port-
folio an außergewöhnlichen Immobilien in bes-
ten Innenstadtlagen in Deutschland, Österreich
und Norditalien auszubauen. Wir kaufen oder
entwickeln auch weiterhin gezielt Objekte in
zentralen Lagen. Dazu gehören in Deutschland
Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf und
Köln. Wien bleibt natürlich auch ein wichtiger
Investitionsstandort.
Signa schiebt auch immer mehr Projektentwick-
lungen an. In Bozen soll demnächst mit dem
WaltherPark begonnen werden. Will sich Signa
damit als Quartiersentwickler empfehlen?
Der WaltherPark ist nicht die erste Quartiersent-
wicklung, die wir angehen. Mit unseren Projek-
ten Austria Campus und The Icon Vienna realisie-
ren wir bereits moderne Quartiere in attraktiven
Verkehrslagen Wiens. Sie bieten Unternehmen
einen nach zukunftsweisenden Maßstäben kon-
zipierten Arbeitsplatz und integrierte Nahversor-
gungs- und Service-Einrichtungen: Von vielseiti-
ger Gastronomie mit einem großzügig dimensio-
nierten Mitarbeiterrestaurant über ein Hotel di-
heute nicht mehr trennen. Wir investieren des-
halb strategisch in Geschäftsmodelle, die breite
Konsumentenschichten mit außergewöhnlichen
Produkten und Leistungen überzeugen und ihre
zukünftigen Bedürfnisse in der analogen wie
der digitalen Welt abbilden. Mit der Übernahme
von kika/Leiner haben wir neben den Handels-
beteiligungen in Deutschland und im E-Com-
merce erstmals auch den Einstieg des Unterneh-
mens in den stationären Handel in Österreich
vollzogen. In der Partnerschaft mit der Funke
Timo Herzberg
1...,52,53,54,55,56,57,58,59,60,61 63,64,65,66,67,68,69,70,71,72,...92
Powered by FlippingBook