German Council Magazin 05.2018 - page 55

GCM 5/2018

GERMAN COUNCIL . HANDEL UND IMMOBILIEN
Ausgabenanteile pro Tag) aufgrund der be-
rufsbedingten zeitlichen Limitierung wäh-
rend der Arbeitstage gern auf den Samstag
und die Abendstunden verlagert. Conveni-
ence-Produkte sind besonders attraktiv.
Für diese Zielgruppe kommt es bei der POS-
Gestaltung in innenstadtnahen Läden auf-
grund der zeitkritischen Einkäufe auf gute
Orientierung und prominente Platzierungen
im Verkaufsraum an.
In den Abendstunden sollten zudem nicht die
Überbleibsel des Tages auf Abverkauf hoffen,
vielmehr sollten die (Convenience-)Angebote
die gleiche Frische wie in den Morgenstun-
den aufweisen.
Ferner sind auch einzelhandelsnahe Dienst-
leistungen aufgrund der Eilbedürftigkeit als
passende Nutzungsbausteine für innerstäd-
tische Einzelhandelsstandorte zu sehen.
Hier kommt es z. B. nicht nur auf gute und
anspruchsvolle Pflege (Bekleidung, Schuhe)
an, sondern auch auf rasche Erledigung.
Der POS kann insofern auch als Drehscheibe
für Servicevermittlungen (u. a. Hausreini-
gungsdienste, Garten-, Putz- und Kfz-Diens-
te etc.) dienen, so wie auch schon Bargeld
an einigen Supermarktkassen zu beziehen
ist. Auch Angebote wie Fitnesscenter oder
Gesundheitsdienstleistungen sind eine idea-
le Ergänzung, um den Einzelhandelskern zu
stärken.
Fazit
Bei den Solo Going Professionals sind urbane
Einzelhandelskonzepte und -standorte im Vor-
teil, die ein hohes Maß an Kooperationen mit
Gastronomie und Dienstleistungsanbietern zu-
lassen, also über entsprechende Flächenpotenzi-
ale verfügen.
Angesichts der aktuellen hohen Flächennach-
frage des Wohnsektors in Großstädten können
solche Kopplungsstandorte in Innenstadtgebie-
ten derzeit am ehesten im Zusammenhang mit
der Schaffung von Wohnraum realisiert werden.
Mit der Etablierung des »Urbanen Gebietes« ist
im deutschen Bauplanungsrecht (Baunutzungs-
verordnung) die Möglichkeit geschaffen wor-
den, Baugebiete zu entwickeln, die die Funktio-
nen Wohnen, Gewerbe sowie soziale, kulturelle
und andere Nutzungen vereinen und eine Nut-
zungsmischung auch in verdichteten Stadtberei-
chen möglich machen.
Gleichwohl zeigen Untersuchungen, dass diese
Gruppe zwar über mehr Geld verfügt, aber über
Zeitstress klagt. Ferner sind Späte Mütter gefes-
tigter und reflektierter, aber auch kritischer und
besorgter.
Dies hat vor allem für FMCG-Anbieter gewisse
Konsequenzen. Zum Beispiel geben Späte Müt-
ter mehr im FMCG-Sektor aus als Frühe Mütter
und achten dabei stärker auf Qualität. Dies
zeigt sich in der Wahl der Einkaufsstätte, aber
auch bei der Markenwahl.
Späte Mütter verfügen aufgrund ihrer Lebenser-
fahrung und Informiertheit über eine beson-
ders hohe Umwelt- und Gesundheitsorientie-
rung und verfolgen mehrheitlich einen »Life-
style of Health and Sustainability«. Nicht nur bei
Lebensmitteln wird auf Nachhaltigkeit geach-
tet, sondern auch z.B. beim Erwerb von Kosme-
tik- und Körperpflegeprodukten.
Insgesamt legen sie Wert auf gesunde Ernäh-
rung, auch beim Besuch von Gastronomie, wo-
bei aufgrund der soliden ökonomischen Lage
auch auf Genuss nicht verzichtet wird. Was die
Anschaffungsneigung für Artikel des Nachwuch-
ses angeht, zeigen sich Späte Mütter als überleg-
te und zurückhaltende Käuferinnen und vertrau-
en häufiger den einschlägigen TOP-Marken.
© andresr – istockphoto.com
Late Motherhood
DIE ZIELGRUPPE DER SPÄTEN MÜTTER
Der Trend der späteren Familienbildung bzw.
Mutterschaft hat zur Folge, dass die Protagonis-
tinnen aufgrund der Lebenserfahrung und der
Schaffung einer finanziellen Basis abgeklärter
und selbstsicherer sind und auch dezidierter im
Konsumverhalten auftreten. Kurz: Sie wissen,
was sie wollen.
Im Vergleich der unterschiedlichen Lebensbedin-
gungen von Späten zu Frühen Müttern zeigen
sich folgende Eigenschaften der Späten Mütter:
1.
Bessere finanzielle Lage
(objektiv und subjektiv)
2.
Häufiger halbtags berufstätig
3.
Weniger Kinder
(häufiger nur eins)
4.
Mehr Wohneigentum/Wohnraum
(meist Haus)
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