GCM 5/2018
GERMAN COUNCIL . INTERVIEWS
gen. Bei zahlreichen öffentlichen Veranstaltun-
gen, zuletzt am 23.11.2018, haben sich interes-
sierte Bürger und die Presse zum Projekt infor-
mieren und diskutieren können. Dabei war er-
kennbar, dass das Projekt von einer großen
Mehrheit getragen und befürwortet wird.
Die Hamburger haben keine guten Erfahrungen
mit Großprojekten gemacht, wie die fast unend-
liche und teure Geschichte um die Elbphilharmo-
nie gezeigt hat. Haben Sie Verständnis für die
teilweise Skepsis, und wie wollen sie die Bürger
für das Projekt gewinnen?
Erst einmal ist es natürlich ganz entscheidend,
dass das Projekt Elbtower rein privat finanziert
wird. Die Stadt Hamburg wird dadurch nicht be-
lastet. Ganz im Gegenteil. Durch den Verkauf
des Grundstücks verdient sie daran. Wir haben
ein professionelles Projekt-, Planungs- und Bau-
management und profitieren dabei von langjäh-
riger Erfahrung auf verschiedensten Großpro-
jekten in Zentraleuropa, dadurch gewährleisten
wir einen termin- und budgetgerechten Bauab-
lauf. Für die Akzeptanz ist es uns wichtig, dass
wir mit dem Projekt einen Ort schaffen, der die
Bürger der Stadt und die Besucher Hamburgs
anspricht und miteinander verbindet. Als misch-
genutztes Hochhaus entwickeln wir einen öf-
fentlichen, vielfältig genutzten Sockel mit Enter-
tainment- und Edutainmentflächen, Gastrono-
mie und halböffentliche Nutzungen wie Hotel,
Boarding House, Fitness- und Wellnessbereiche
bis hin zu modernen und flexibel gestaltbaren
Büroflächen in den Turmgeschossen. Hinzu
kommt eine öffentliche Fläche mit Sky Terrasse
im 55. OG und gastronomischer Nutzung. Der
Elbtower ist daher keine abgeschlossene Immo-
bilie, die die Bevölkerung ausgrenzt, sondern
eine, die offen ist und die Einwohner ausdrück-
lich mit einbeziehen wird.
Wie begegnen Sie der Kritik, dass SIGNA keine
Erfahrung im Bau von Hochhäusern dieser Kate-
gorie besitzt?
Wir haben große Erfahrung in komplexen
Großbauvorhaben, etwa The Icon Vienna oder
den Austria Campus in Wien. Für das Projekt-
team des Elbtowers haben wir zudem erfahre-
ne Hochhausexperten bei uns im Team, die in
Wien schon die höchsten Gebäude entwickelt
haben.
In Berlin Friedrichshain entwickelt SIGNA die als
»Kaufhof am Ostbahnhof« bekannte Waren-
hausimmobilie zu einem Business-Standort mit
Büro- und Retailflächen um. Das alte Parkhaus
neben dem KaDeWe wird zu einer Mixed-Used-
Immobilie. Werden Sie sich in Zukunft verstärkt
auf Umwidmungen konzentrieren?
Das ist pauschal nicht zu beantworten, sondern
muss immer von Fall zu Fall entschieden werden.
Fakt ist allerdings, dass je dichter die Innenstäd-
te werden, desto eher kommen Umwidmungen
in Betracht. In der City von Berlin oder auch an-
deren Großstädten findet man kaum noch unbe-
baute Flächen für große Entwicklungen. Wenn
die vorhandene Bausubstanz es zulässt, ist es da-
her ein guter Weg, vorhandene Strukturen wei-
ter zu nutzen. Im angesprochenen Projekt am
Ostbahnhof ist dies beispielsweise möglich,
auch dank einer attraktiven Deckenhöhe. Das
alte Parkhaus am KaDeWe werden wir allerdings
abreißen, da die Bausubstanz in keinem akzepta-
blen Zustand mehr ist.
Könnten Sie sich vorstellen, auch Shopping Cen-
ter, die in die Jahre gekommen sind, zu revitali-
sieren oder umzuwidmen?
Ausschließen möchte ich das nicht, entschei-
dend sind für uns zwei Faktoren: Lage und zu-
künftiges Konzept.
Das Interview führte
Susanne Osadnik
Chefredakteurin German Council Magazin
Bauprojekt UP! am Berliner Ostbahnhof
Goldenes Quartier in Wien
Wie stehen Sie zu einem neuen Dienst-
wagen? E-Mobil, Hybrid, Diesel, Benzin
oder gar kein eigenes Automehr?
In der Kombi liegt die Kraft: Die Kombina
tion mehrerer Verkehrsmittel (Pkw/Bahn/
Flugzeug) ermöglicht den Verzicht auf
große, exklusive und teure Firmenwagen.
Neue Mobilitätskonzepte ermöglichen uns
Dienstreisen zu günstigeren Konditionen
und besseren Umweltbedingungen.
ANDREAS PAPPERT
Geschäftsführer Dolce Vita Entertainment GmbH
