German Council Magazin 05.2018 - page 54

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GCM 5/2018
GERMAN COUNCIL . HANDEL UND IMMOBILIEN
ration X zu zählen. Insgesamt umfasste diese
Generation im Jahr 2017 rund 40Prozent aller
Haushalte, 2007 waren es rund 31 Prozent.
Rentnerhaushalte gehören mehrheitlich zur Ge-
neration der Wiederaufbauer. Sie schrumpft an-
teilig, auf rund 31Prozent aller Haushalte im
Jahr 2017, 2007 waren es noch rund 35 Prozent.
rung auch durch Konsum pflegen. Dabei wird,
was z. B. die Männer angeht, weniger eine
selbstgefällige Attitüde im öffentlichen Aus-
tausch an den Tag gelegt, sondern eher eine
Inszenierung als »Elder-Statesman«. Großer
Wert wird auf Außerhaus-Aktivitäten gelegt,
die einen gewissen Zeitstress implizieren, der
aber nur Teil der Inszenierung ist. »Urbanism
as a Way of Life« (Louis Wirth) als räumliche
Variante der Lebensführung hat insofern
auch für die alleinlebende ältere Generation
nicht an Attraktivität und Reiz eingebüßt und
sie ist es auch, die die hohen Mieten in den
»einschlägigen« Altbau-Stadtteilen der Groß-
städte zahlen kann.
SOGOP essen häufig und gern außer Haus
bzw. kochen zu Hause seltener als andere
Haushalte, gehen öfter aus und treiben regel-
mäßig Sport. Insofern sind für die SOGOP Ein-
zelhandelskonzepte interessant, die die Nähe
zu Gastronomieangeboten suchen bzw.
selbst Gastronomieangebote beinhalten. Zu-
dem sollten sie auch einen gewissen Event-
charakter (das Gekaufte wird vor Ort am oder
zumindest nahe am POS – unter Anleitung –
zubereitet) bieten. Der Zeitstress als Folge
beruflicher Anforderungen, nicht des Allein-
lebens, fördert zudem den Außerhausver-
zehr. Dabei bevorzugen die Konsumenten
dieser Gruppe nicht den klassischen Imbiss,
vielmehr versuchen sie, auf eine ausgewoge-
ne Ernährung zu achten.
Was den FMCG-Einkauf angeht, so wird der
Schwerpunkt des Einkaufs (bezogen auf die
Betrug das Durchschnittsalter der Mütter bei Ge-
burt ihrer Kinder in Deutschland 1975 noch 26,3
Jahre, so lag es 2015 bei rund 31 Jahren. Ferner
zeigt sich im Jahresvergleich 2007 zu 2017, dass
der Anteil der Kinderhaushalte in jüngeren Al-
tersgruppen sinkt und in älteren steigt.
Dieser Trend wird zudem von der anhaltenden
Zunahme der Ein-Personen-Haushalte beglei-
tet: Fast 40 Prozent aller Haushalte in Deutsch-
land sind Ein-Personen-Haushalte, Tendenz
steigend. Vor allem unter den 50- bis 59-Jähri-
gen gibt es immer mehr permanent oder tem-
porär Alleinlebende. Durch das steigende Ren-
teneintrittsalter in Deutschland schrumpft im
Zeitvergleich zudem der Anteil der Rentner-
haushalte.
Solo going Professionals (SOGOP)
ALLEINLEBENDE ÄLTERE BERUFSTÄTIGE
ALS ZIELGRUPPE MIT BEDEUTUNGSZUGEWINN
Solo Going Professionals bevorzugen vor allem
urbane Lebenswelten, die für Alleinlebende
vielfältige Gelegenheitsstrukturen bieten –
nicht nur im Hinblick auf den Konsum. Städti-
sche Sozialnetzwerke und Infrastrukturen erset-
zen oder ergänzen das familiäre Umfeld bzw.
dessen Unterstützungsleistungen.
Im Prinzip handelt es sich hier auch um einen
Teil der »Yuppies« (Young Urban Professio-
nals), die im fortgeschrittenen Alter immer
noch in verdichteten Gebieten wohnen und
nach wie vor die Kunst der Selbstinszenie-
Jenseits von Disruption – schleichende sozialstrukturelle Ver-
schiebungen mit großer Wirkung auf das Konsumverhalten
(Unternehmergespräch Kronberg, 25. Januar 2018)
INDEX SOLO GOING PROFESSIONALS
IN BALLUNGSGEBIETEN
(alle Haushalte = 100)
Ballungsgebiete insgesamt
Berlin/Hamburg/München
OPTIONSSPEKTRUM
(Anzahl Einkaufsstätten in ...Minuten
erreichbar [inkl. Fachhandel])
Quelle: Unternehmergespräch Kronberg, 25. Januar 2018. Jenseits von Disruption –
Schleichende sozialstrukturelle Verschiebungen mit großer Wirkung auf das Konsum-
verhalten, Robert Kecskes, GfK.
114
121
115
127
Alle Haushalte
SOGOP-Frauen
SOGOP-Männer
2 PHH 40+, beide berufst.
bis 5 Min.
5–10 Min.
5,2
5,7
6,2
4,7
6,8
7,4
7,6
6,4
Solo Going Professionals bevorzugen vor allem
urbane Lebenswelten, die für Alleinlebende viel-
fältige Gelegenheitsstrukturen bieten – nicht nur
im Hinbli k auf den Konsum. Städtische Sozial-
netzwerke und Infrastrukturen ersetzen oder er-
gänzen das familiäre Umfeld bzw. dessen Unter-
stützungsleistungen.
Im Prinzip handelt es sich hier auch um einen
Teil der „Yuppies“ (Young Urban Professionals),
die im fortgeschrittenen Alter immer noch in ver-
dichteten Gebieten wohnen und nach wie vor
die Kunst der Selbstinszenierung, auch durch
Konsum, pflegen. Dab i wird, was z. B. di Män-
ner angeht, wenig r eine selbstgefällige Attitüde
im öffentlichen Austausch an den Tag gelegt,
sondern eher eine Inszenierung als „Elder-
Statesman“. Großer Wert wird auf Außerhaus-
Aktivitäten gelegt, die einen gewissen Zeitstress
implizi ren, er abe nur Teil der Inszenierung
ist. „Urbanism as a Way of Life“ (Louis Wirth) als
räumliche Variante der Lebensführung hat inso-
fern auch für die alleinlebende ältere Generation
nicht an Attraktivität und Reiz eingebüßt und
sie ist es auch, die die hohen Mieten in den
„einschlägigen“ Altbau-Stadtteilen der Großstädte
zahlen kann.
SOGOP essen häufig und gern außer Haus bzw.
kochen zu Hause seltener als andere Haushalte,
gehen öft r aus und tr iben regelmäßig Sport.
Insofern sind für die SOGOP Einzelhandelskon-
zepte interessant, die die Nähe zu Gastronomie-
angeboten suchen bzw. selbst Gastronomiean-
gebote beinhalten. Zudem sollten sie auch einen
gewissen Eventcharakte (das Gekauft wird
vor Ort am oder zumindest nahe a POS – unter
Anleitung – zubereitet) bieten. Der Zeitstress
als Folge beruflicher Anforderungen, nicht des
Alleinlebens, fördert zudem den Außerhausver-
zehr. Dabei bevorzugen die Konsumenten dieser
Gruppe nicht den klassischen Imbiss, vielmehr
versuchen sie, auf eine ausgewogene Ernährung
zu achten.
ALLE INLEBENDE ÄLTERE BERUFSTÄT IGE
ALS Z I ELGRUPPE MI T BEDEUTUNGSZUGEWINN
81
Marktteilnehmer
|
INDEX SOLO GOING PROFESSIONALS
IN BALLUNGSGEBIETEN
(alle Haushalte = 100)
Ballungsgebiete insgesamt
Berlin/Hamburg/München
OPTIONSSPEKTRUM
(Anzahl Einkaufsstätten in ...Minuten
erreichbar [inkl. Fachhandel])
Quelle: Unternehmergespräch Kronberg, 25. Januar 2018. Jenseits von Disruption –
Schleichende sozialstrukturelle Verschiebungen mit großer Wirkung auf das Konsum-
verhalten, Rob rt Kecskes, GfK.
114
121
115
127
Alle Haushalte
SOGOP-Frauen
SOGOP-Männer
2 PHH 40+, beide berufst.
bis 5 Min.
5–10 Min.
5,2
5,7
6,2
4,7
6,8
7,4
7,6
6,4
Solo Going Professionals bevorzugen vor allem
urbane Lebenswelten, die für Alleinl bende viel-
fältige Gelegenheitsstrukturen bi ten – icht nur
im Hinblick auf den Kons m. Städtische Sozial-
netzwerke und Infrastrukturen ersetzen oder er-
gänzen das familiäre Umfeld bzw. dessen Unter-
stüt u gsleistungen.
Im Prinzip handelt s sich hier auch um einen
Teil der „Yuppies“ (Young Urban Professionals),
die im fortgeschrittenen Alter immer noch i ver-
ichteten Gebieten wohnen und nach wie vor
die Kunst der Selbstinszenierung, auch durch
Konsum, pflegen. Dabei wir , was z. B. die Mä -
ner angeht, weniger eine selbstgefällige Attitüde
im öffentlichen Austausch an d n Tag gelegt,
sonder eher eine Inszenierung als „Elder-
Statesman“. Großer Wert wird auf Außerhaus
Aktivitäte gelegt, die einen gewissen Zeitstress
impliz er , d r aber nu Teil der Insz nierung
ist. „Urba ism as a Way of Life“ (Loui Wirth) als
räumliche Variante der Lebensführung hat inso-
fern auch für die alleinlebende ältere Generati n
nicht an Attraktivität und R iz ingebüßt und
sie ist es auch, die die hohen Mieten in den
„einschlägigen“ Altbau-Stadtteilen der Großstädte
zahlen kann.
SOGOP essen häufig und gern außer Haus bzw.
kochen zu Hause selte er als andere
halte,
gehen öfter
und tr iben regelmäßig Sport.
Insofern sind für die SOGOP Einzelhandelsk n-
zepte i teressant, die die Nähe zu Gastronomie
ang bot n uchen bzw. selbst Gastron miean
gebote beinhalten. Zudem sollten sie auch einen
wissen Eventcharakter (das G k fte wird
vor Ort am od r z mindest nahe am POS – unter
Anleitung – zubereitet) bieten. Der Zeitstress
als Folge beruflich r Anford rung n, nicht de
Alleinleb ns, fördert zudem de Außerhausv r-
zehr. Dabei bevorzugen die Konsumenten dieser
Gruppe nicht den klassischen Imbiss, vielmeh
versuchen sie, auf eine ausg wogene Ernährung
zu acht .
ALLE INLEBENDE ÄLTERE BERUFSTÄT IGE
ALS Z I ELGRUPPE MI T BEDEUTUNGSZUGEWINN
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Marktteilnehmer
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© franckreporter – istockphoto.com
© GfK
Wie stehen Sie zu einem neuen Dienst-
wagen? E-Mobil, Hybrid, Diesel, Benzin
oder gar kein eigenes Automehr?
Ich konnte dieses Jahr wirklich neue Per-
spektiven kennenlernen und auch einen
neuen Dienstwagen.
Bei der Anschaffung standen aber wirt-
schaftliche und nachhaltige Aspekte im
Vordergrund.
Sobald die Reichweiten der E-Autos bes-
ser und die Verdichtung der Ladestatio-
nen enger werden, wird der nächste in je-
dem Fall elektrisch.
In jedem anderen Fall gerne die »Öffis«
und für die ultra-kurzen Strecken gerne
ein E-Bike ...
KLAUS STRIEBICH
Geschäftsführer RaRE Advise – Retail and Real Estate
1...,44,45,46,47,48,49,50,51,52,53 55,56,57,58,59,60,61,62,63,64,...92
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