German Council Magazin 05.2018 - page 42


GCM 5/2018
GERMAN COUNCIL . HANDEL UND IMMOBILIEN
teil: In den USA, Stammland des E-Commerce-Gi-
ganten Amazon, verfügten zu Jahresbeginn zwar
mehr als 90 Prozent der Haushalte über eine In-
ternetanbindung. Dennoch habe der Anteil des
Online-Handels am Einzelhandelsmarkt nur »fast
zehn Prozent betragen«, sagt Credit-Suisse-Im-
mobilienexperte Hasenmaile. Selbst in Großbri-
tannien, dem Land mit der internet-affinsten Be-
völkerung in Westeuro-
pa, sind es lediglich 17
Prozent, in Deutschland
12,5 Prozent.
Kommt es zu keiner Re-
zession, dürfte zwar in
den kommenden Jah-
ren das E-Commerce-
Geschäft weiter wach-
sen. Ebenso aber auch
der stationäre Handel,
weil die Einzelhandels-
umsätze bei guter Konjunkturlage generell zu-
legen. Zwar gibt es in den USA inzwischen 340
so genannte »dead malls«, Shopping Center,
die ihre Pforten geschlossen haben. Allerdings
befinden die sich durchweg an Standorten mit
stark schrumpfenden Einwohnerzahlen und
entsprechend sinkender Kaufkraft. Requiem-
klänge auf den stationären Handel hält Hasen-
maile deshalb für verfehlt: »Einkaufszentren
und Ladengeschäfte an guten Lagen werden
eine Zukunft haben.« Dieser Ansicht ist auch
Immobilienökonom Vornholz: »Moderne Cen-
ter, die für Besucher attraktiv sind, müssen den
Online-Handel nicht fürchten.«
Das zeigen auch die Geschäftszahlen aus den
USA. Die von großen Branchenunternehmen
geschaffenen jüngeren und refurbishten Malls in
guten Metropol-Lagen
und in Regionen mit
Bevölkerungswachstum
sowie mittlerer bis gu-
ter Kaufkraft verzeich-
nen dort parallel zur an-
ziehenden Wirtschaft
steigende Besucherfre-
quenzen und wachsen-
de Mieterträge. Anders
als in Europa haben
Börsianer in den Verei-
nigten Staaten darauf
inzwischen auch reagiert: Der Aktienkurs von
Simon Property, Barometer der Center-Branche
in Nordamerika, ist von Mitte April bis Anfang
November von 147 US-Dollar auf 183 US-Dollar
gestiegen – ein Plus von 24,5 Prozent.
Ein Beitrag von
Richard Haimann,
freier Journalist
© scyther5 – istockphoto.com
›Einkaufszentren und
Ladengeschäfte an guten
Lagen werden eine Zukunft
haben.‹
Fredy Hasenmaile,
Leiter Immobilienanalyse
bei der Credit Suisse in Zürich
Wie stehen Sie zu einem neuen Dienst-
wagen? E-Mobil, Hybrid, Diesel, Benzin
oder gar kein eigenes Automehr?
Mein nächster Dienstwagen wird voraus-
sichtlich ein Benziner, da mich diese absur-
de Diskussion über Diesel-Fahrverbotszo-
nen in Großstädten von einem Diesel
abhält. Bei Langstrecken nutze ich ohnehin
Flug & Zug. 
Aus meiner Sicht geht der Trend immer
mehr in Richtung weniger Autos in der Fa-
milie – zumindest in Großstädten. In Ham-
burg nutze ich gerne Car-Sharing und
ÖPNV, sodass kein Dienstwagen und dafür
sogar ein Dienst-Fahrrad auch eine Option
wäre. Hier gibt es ja schon Leasing-Modelle
für Firmen. Meine mobilen Perspektiven
sind daher flexible Mobilitätskonzepte, auf
die ich je nach Bedarf zurückgreifen kann. 
MARCUS NEUMANN
Geschäftsführer Arbireo Retail Invest GmbH
Wie stehen Sie zu einem neuen Dienst-
wagen? E-Mobil, Hybrid, Diesel, Benzin
oder gar kein eigenes Automehr?
Als CSO bin ich D-A-CH-weit viel unterwegs
und oft auf ein Auto angewiesen. Ich begrü-
ße es deshalb, einen Dienstwagen nutzen
zu können. Bei G2K gibt es Poolfahrzeuge,
auf die alle Mitarbeiter zugreifen können.
Die Fahrzeuge sind Benziner, das Unterneh-
men denkt allerdings darüber nach, nach
Ablauf des Leasings auf Hybrid- oder E-
Fahrzeuge umzusteigen. Das ist die Zukunft.
JÖRG HENSEN
Chief Sales Officer (CSO) G2K Group GmbH
1...,32,33,34,35,36,37,38,39,40,41 43,44,45,46,47,48,49,50,51,52,...92
Powered by FlippingBook