GCM 5/2017
GERMAN COUNCIL . Forschung
Forschungsthema BIM
und Shopping Center
Workshop am 21.11.2017 an der Bergischen Universität Wuppertal
Der stationäre Handel und damit verbunden
auch die Handelsimmobilien stehen zuneh
mend unter Druck. Die Anzahl der Online-
Shops wächst, das Kaufverhalten der Konsu
menten verändert sich und es gibt fortlaufend
neue technologische Entwicklungen. Durch
die Digitalisierung werden Angebot und Aus
wahl von Händlern immer vergleichbarer und
das Internet steht mehr und mehr im Zentrum
des Verkaufserlebnisses.
Ausgangssituation
Händler und Centerbetreiber müssen die Be
dürfnisse ihrer Kunden erkennen und maß
geschneiderte Lösungen anbieten. Dazu soll
te der stationäre Handel seine Stärken mit
den neuen technologischen Möglichkeiten
kombinieren, um wettbewerbsfähig zu blei
ben. Der Fokus kann dabei auf Erlebnis-Shop
ping, Atmosphäre und Aufenthaltsqualität
liegen.
Gleichzeitig scheint die Methode des Buil
ding Information Modeling (BIM) seit dem
Erlass des Bundesbauministeriums Anfang
des Jahres beschlossene Sache zu sein. Bei
zyklus, also von der Konzeption, Planung und
Realisierung bis zur Nutzung und zum Rück
bau (siehe Abbildung 2).
Workshop
Zu diesen Themen veranstaltete der German
Council of Shopping Center am 21. November
2017 einen Workshop mit dem Titel »Digitali
sierung in Planung, Bau und Betrieb von Shop
ping Centern« an der Bergischen Universität
Wuppertal.
Zur Vorbereitung auf den Workshop wurden
von der Bergischen Universität Wuppertal be
reits erste Forschungsideen entwickelt und den
Teilnehmern als Diskussionsgrundlage vorge
stellt. Der Fokus lag bei diesen Ideen insbeson
dere auf der Betreiberphase von Shopping
Centern. Besonders für diese Phase wurde ein
enormer Forschungsbedarf identifiziert, da
hier einerseits der große Unterschied zu klassi
schen Hochbauprojekten besteht und anderer
seits die Komplexität der am Betrieb eines
Shopping Centers beteiligten Stakeholder hoch
ist. Zudem gibt es in Deutschland nur noch ver
einzelt Neubauten, so dass großes Interesse in
der Aufnahme von Bestandsimmobilien gese
hen wird, um für das Betreiben der Shopping
Center ein geometrisches Basis-Bauwerksda
tenmodell zu erhalten. Die vorgeschlagenen
Arbeitspakete lassen sich wie in Abbildung 3
dargestellt clustern.
Hochbauprojekten über fünf Millionen Euro
soll die Methode zum Einsatz kommen. Doch
auch wenn die Anwendung von BIM nun in
eine erste konkrete Phase tritt, bleiben für die
Bau- und Immobilienwirtschaft viele Fragen
offen. Am BIM-Institut der Bergischen Univer
sität Wuppertal wird bereits seit Jahren zum
Thema BIM geforscht.
BIM bedeutet im Verständnis des BIM-Insti
tuts der Bergischen Universität Wuppertal:
die Integration und Vernetzung aller relevan
ten Daten eines Bauwerks in einem virtuellen
Datenmodell während des gesamten Lebens
Abbildung 2: Lebenszyklus der Bau- und Immobilienwirtschaft
Abbildung 1: Das BIM-Labor der Bergischen Universität Wuppertal