GCM 5/2017
GERMAN COUNCIL . Integration
ge begrenzt ist, aber die Nachfrage steigt, muss
auch der Wert jeder einzelnen Einheit einer sol
chen Währung gewinnen.«
Gnstiger Einkaufen mit Bitcoin
Das macht Cyberwährungen zu einer Alternati
ve zu herkömmlichen Sparmodellen – und zur
neuen Krisenwährung: Als Argentinien vor vier
Jahren in eine Währungskrise geriet, der Peso
rapide gegen den US-Dollar verlor, und die In
flationsrate auf 25 Prozent in die Höhe schnell
te, verbot die Regierung in Buenos Aires den
Umtausch von Peso in ausländische Devisen
und den Kauf von Gold. »Viele Argentinier
tauschten daraufhin Pesos in Bitcoin, um so
ihre Ersparnisse vor dem Wertverfall zu bewah
ren«, sagt Guido Zimmermann, Ökonom der
Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), der
kontinuierlich die Entwicklung von Cyberwäh
rungen analysiert. Ebenso verfuhren zahlreiche
Anleger in der Eurozone, als die Schuldenkrise
im März 2013 von Griechenland auf Zypern
übersprang und der Fortbestand der Gemein
schaftswährung auf der Kippe schien. Bis April
schnellte der Kurs des Bitcoins von 95 US-Dol
lar auf 266 US-Dollar in die Höhe. »Das ent
sprach einer Steigerung von 180 Prozent in
nerhalb eines Monats«, sagt Zimmermann.
Doch Kryptowährungen können mehr als ei
nen sicheren Hafen für Ersparnisse bilden:
Mit ihnen lassen sich Zahlungen weltweit per
Internet in wenigen Minuten erledigen, ohne
dass ein Geldinstitut oder ein Online-Bezahl
dienst wie PayPal mit ihren Transaktionsge
bühren zwischengeschaltet werden müssen.
Verbraucher und Unternehmen könnten da
mit schon bald Jahr für Jahr Milliardenbeträ
ge bei Überweisungen sparen. »Zudem dürf
ten Waren dadurch billiger werden«, sagt
Zimmermann. »Günstigere Transaktionsge
bühren sorgen dafür, dass Produkte und
Dienstleistungen, die in Bitcoins angeboten
werden, günstiger zu erwerben sind als in
Euro oder Dollar.«
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Ein Beitrag von
Richard Haimann,
freier Journalist