German Council Magazin 04.2018 - page 49

GCM 4/2018
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GERMAN COUNCIL . VOR ORT
© KD Busch
bilienwirtschaft entwirft, sorgt die Immobilienwirtschaft erst einmal da-
für, dass wir perfekt konsumieren können. Ob es um die Güter geht, die
wir im Einzelhandel kaufen können, ums Wohnen, das Büro, in dem wir
arbeiten: Letztlich hängt alles von Gebäuden ab, die uns Konsum er-
möglichen – egal, ob individuellen oder gesellschaftlichen Konsum in
Form von Stadionbesuchen oder Kirchgängen.
In der Immobilienwirtschaft geht es aber auch immer um Renditen, die
aus Sicht des promovierten Volkswirts nur einen Sinn haben: Konsum.
Zukünftiger Konsum sei das, was die Renditewünsche steuert. Wer fürs
Alter vorsorge, tue das nur aus einem Grund, »um später wohnen,
schlafen, essen« zu können. Aber weil wir das wohlhabendste Deutsch-
land aller Zeiten seien, – das Bruttosozialprodukt hat sich innerhalb der
letzten 100 Jahre verzehnfacht – gäbe es in unserer Gesellschaft auch
eine gewisse Sättigung bei gewissen Konsumgütern. »Dafür gibt es Kon-
sum, bei dem wir keine Sättigung kennen«, so Just. Dazu gehörten sozi-
ale Interaktionen wie Theaterbesuche oder Urlaub, aber auch Fragen,
die mit allgemeiner Schönheit (Wie will ich mein Wohnzimmer oder
Büro gestalten?) zusammenhängen ebenso wie mit Gesundheit. »Wir
sind das gesündeste Deutschland aller Zeiten, was auch mit der Immobi-
lienwirtschaft zusammenhängt, denn wir heizen nicht mehr mit Kohle-
öfen.« Und wir liebten alles, was mit Selbstverwirklichung zu tun hat.
»Früher hat man gearbeitet, um zu leben; heute arbeiten wir, um gut zu
leben und morgen wollen wir gut arbeiten, um Sinnvolles zu tun«, sagt
Just. »Arbeit selbst wird zunehmend zu einem Stück Konsum.«
Folgende Trends werden auch weiterhin die Immobilienwirtschaft und
damit den Konsum verändern, ist Just überzeugt: die Technologie, die
durch Automation und Robotik großen Einfluss auf die Arbeitswelten
Keynote von Prof. Dr. Tobias Just
Konzentrierte Ausfmerksamkeit bei Vortrag und Diskussion
Klaus Striebich begrüßt ein letztes Mal als GCSC-Vorstandsvorsitzender die Gäste
Staatssekretär Ingbert Liebing freute sich über das mittlerweile »traditionelle Stelldichein«
amVorabend des Kongresses
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