German Council Magazin 05.2017 - page 3

um ein friedliches Miteinander möglich zu ma­
chen. Klingt einfach. Ist es offensichtlich aber
nicht.
Hierbei gilt in Deutschland ein bedeutender
Grundsatz aus unserem Grundgesetz. Der Arti­
kel 1 – als Basis unseres Zusammenlebens legt
fest: »Die Würde des Menschen ist unantast­
bar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflich­
tung aller staatlichen Gewalt.« In Deutschland
ist dies auch die Grundlage für Gleichberechti­
gung. Alle Menschen gleich »wertvoll«. Wer
also Teil unserer Gesellschaft wird, akzeptiert
unsere Gesetze.
Mit unserer bewusst nachdenklich gewählten
Ausgabe »INTEGRATION« zum Jahresende wol­
len wir anregen, über eigene und andere Posi­
tionen rund um Integration nachzudenken und
am Ende überlegt zu handeln.
Ich wünsche Ihnen im Namen des GCSC Vor­
standes eine besinnliche Weihnachtzeit und ei­
nen guten Start in das neue Jahr.
Ihre Christine Hager
Liebe Leserinnen und Leser,
»Integration – der Vorgang, dass jemand be­
wusst durch bestimmte Maßnahmen dafür
sorgt, dass jemand ein Teil einer Gruppe wird.«
So das Wörterbuch, oder kurz vor der Fußball
WM 2018 sportlich gesagt: »Eine wichtige Auf­
gabe des Trainers ist die Integration der neuen
Spieler in die Mannschaft.«
Kurzum, im Prinzip geht es Tag für Tag um Inte­
gration. Schauen wir auf unsere Teams in unse­
ren Unternehmen oder auf die Zusammenar­
beit mit Kunden und Dienstleistern im norma­
len Geschäftsalltag, dann erkennen wir schnell,
dass unser gemeinsamer Erfolg immer auf der
Basis einer sinnvollen Integration aller Team­
player und somit auch auf der Basis einer »ver­
handelten« gemeinsamen »Geschäftsordnung«
funktioniert. Jeder muss am Ende etwas zum
Ergebnis beitragen.
Die aktuelle gesellschaftliche Diskussion rund
um das Themenfeld »Integration« findet in
der Übersetzung des lateinischen Wortes
»inte­grare – erneuern, ergänzen, geistig auf­
frischen« eine spannende Reflexion. Grundla­
ge aber – und das darf man eben nicht verges­
sen- bleibt, dass beide Seiten einen starken
Willen haben müssen, das gemeinsame Ziel
zu erreichen – beim Fußball eben das Spiel zu
gewinnen. Aus »A« und »B« wird »AB«. Ein
unglaublich spannendes Thema, das nicht erst
seit der Grenzöffnung für Asylsuchende auf
der Agenda steht.
Vorwort
Zurück in die Welt der Handelsimmobilien und
Shopping Center gesprungen heißt dies: Das
zukünftige Handelsformat des stationären Ein­
zelhandels muss Online- wie Offline-Handel in
(s)ein Geschäftsmodel integriert haben.
Blicken wir auf die Rahmenbedingungen ge­
bende Stadtverwaltung beziehungsweise Ge­
setzgebung heißt dies: Die lebendige Innen­
stadt muss die Freiräume des reinen Online­
handels für stationäre Händler gleichermaßen
mit gesetzlichen Regelungen ausstatten, um
Fairness und Chancengleichheit als integrieren­
des Mittel der Stabilität zum Nutzen aller um­
zusetzen.
Vielerlei Beispiele lassen sich hier aufzählen.
Die aktuelle Diskussion um die Integrationsfä­
higkeit unserer deutschen Gesellschaft und
eben auch in gleicher Intensität die Frage nach
dem Integrationswillen der »Nicht deutschen
Gesellschaft« stehen vielerorts noch ungelöst
im Raum. Beide Seiten müssen ihre Positionen
verlassen und aufeinander zugehen, Kompro­
misse eingehen um eine gemeinsame Zukunft
in Frieden gestalten zu können. Nach diesen
»Regeln« muss man dann auch bereit sein »in­
tegriert« zu leben. Die grundlegende Voraus­
setzung ist jedoch, dass jede Seite erkennt,
dass sie nicht von »Gottes Gnaden« einen
»Tick« besser ist, sondern auf Augenhöhe mit
Respekt und Toleranz die Auseinandersetzung
zum Finden der gemeinsamen Position führt,
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