German Council Magazin 05.2018 - page 78

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GCM 5/2018
GERMAN COUNCIL . ACADEMY
Wie stehen Sie zu einem neuen Dienst-
wagen? E-Mobil, Hybrid, Diesel, Benzin
oder gar kein eigenes Automehr?
Die Jugend kennt den Weg. Car-Sharing und
Co. sowie neue Ideen für die individuelle
Mobilität sind die Zukunft. Allerdings macht
der Hickhack bzgl. »Zulassung von Elektro-
kleinstfahrzeugen« einfach nur sprachlos.
Und das in Zeiten von Dieselgate, Fein-
staubbelastungen und Fahrverboten. Also
nein, kein Dienstwagen, eventuell aber ein
Dienst-E-Bike – als Zwischenlösung.
PETJA NICOLAI PIGORSCH
Director – Landlord Representation CBRE GmbH
WIE VERÄNDERT DIE DIGITALISIERUNG
DAS BETREIBEN UND MANAGEN VON
SHOPPING CENTERN?
Der stationäre Handel und damit verbunden auch die Handelsimmobilien stehen zunehmend
unter Druck. Die Anzahl der Online-Shops wächst, das Kaufverhalten der Konsumenten verändert
sich, und es gibt fortlaufend neue technologische Entwicklungen. Durch die Digitalisierung wer-
den Angebot und Auswahl von Händlern immer vergleichbarer, und das Internet steht mehr und
mehr im Zentrum des Verkaufserlebnisses. Händler und Center-Betreiber müssen die Bedürfnisse
ihrer Kunden erkennen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten
Dazu sollte der stationäre Handel seine Stärken
mit den neuen technologischen Möglichkeiten
kombinieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Neben dem Einkaufserlebnis gilt es auch, die
bestehenden Organisationen und Prozesse zum
Betreiben und Managen von Shopping Centern
neu zu denken. Der digitalen Methode »Buil-
ding Information Modelling« (BIM) und dem
»digitalTWIN« werden dabei große Potenziale
zur Steigerung der Informationsverfügbarkeit
und Effizienz zugeschrieben, wie ein im Novem-
ber 2017 durch den GCSC und der Bergischen
Universität Wuppertal (BUW) durchgeführter
Ideen-Workshop ergab.
Modell (BUW Prozessmodell) zur Erfassung und
Auswertung von Prozessen und zugehörigem In-
formationsfluss zwischen Beteiligten über alle
Immobilienlebenszyklusphasen entwickelt. Dies
wird bei gleichzeitiger Rechts- und Normkonfor-
mität dazu beitragen, mehr Transparenz in Be-
zug auf Verantwortlichkeiten und das Informati-
onsmanagement für die am Immobilienlebens-
zyklus Beteiligten zu erzeugen. Aktuell arbeitet
das LuF Baubetrieb und
Bauwirtschaft an diver-
sen Forschungsprojek-
ten zum Thema Digitali-
sierung, BIM und Pro-
zessen mit unterschied-
lichen Schwerpunkten
(weitere Informationen
unter
.
de). Im Zuge der Pro-
jektbearbeitungen wer-
den die Forschungspro-
jekte von zahlreichen Praxispartnern unter-
stützt, und es kann auf ein umfangreiches Un-
ternehmensnetzwerk zurückgegriffen werden.
Somit liegen bereits Erfahrungswerte vor. Den-
noch ist dieses Projekt von den übrigen abzu-
grenzen und neu, denn Shopping Center stel-
len eine Sonderform dar. Handelt es sich dabei
doch um hochprofessionell gemanagte Objek-
te, die im stetigen Fokus verschiedener Inves-
toren stehen, über Jahre hinweg zahlreiche
Mieterwechsel erfahren und zunehmend Um-
baumaßnahmen aufweisen. Der Schwerpunkt
des Forschungsvorhabens bei dieser Assetklas-
se wird daher besonders auf den kaufmänni-
schen Bereich des Center-, Asset-, Portfolio-
und Investmentmanagements gerichtet.
Neben den prozessualen Abläufen sind eben-
falls die zur Informationshaltung und -bearbei-
Zur Konkretisierung und Umsetzung der zu-
nächst noch konzeptionellen Ideen wurde im Juli
2018 das Projekt »Digitalisierung von Shopping
Centern: Vom BIM zum Digital Twin« (BIM2digi-
talTWIN) initiiert. Ziel ist es, ausgewählte Prozes-
se des Betreibens und Managen von Shopping
Center unter Anwendung digitaler Methoden ef-
fizienter zu gestalten. In diesem Zusammenhang
wird der Fokus aufgrund der Relevanz sowie der
Notwendigkeit zur Di-
gitalisierung auf den
Budgetplanungs- (CA-
PEX/Investitionskosten
& OPEX/Betriebskosten)
und dem Vermietungs-
prozess gerichtet.
Auf der einen Seite han-
delt es sich dabei um
innerbetriebliche Pro-
zesse mit jeweiligen
wertschöpfenden Tätigkeiten einer Organisati-
on. Jedoch sind diese nicht autark zu betrach-
ten. Auf der anderen Seite bestehen stets auch
in angrenzenden Organisationen eigenständige
Prozesse mit individuellen Abhängigkeiten, um
benötigte Informationen zu erzeugen und aus-
zutauschen. Das daraus resultierende Netz mit
verschiedenen beteiligten Organisationen, Pro-
zessen und Informationen macht die Umset-
zung der eigentlichen wertschöpfenden Tätig-
keiten zumeist erst möglich.
Im ersten Schritt wird das Projekt daher Transpa-
renz in die Abhängigkeiten bringen und die Fra-
ge beantworten, wer von wem welche Informa-
tionen wann und wofür benötigt.
Das Lehr- und Forschungsgebiet (LuF) Baube-
trieb und Bauwirtschaft der BUW hat dazu ein
›Im ersten Schritt wird das
Projekt Transparenz in die
Abhängigkeiten bringen und
die Frage beantworten, wer von
wemwelche Informationen
wann und wofür benötigt.‹
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