Page 13 - German Council Magazin 01.2023
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GERMAN COUNCIL . RESILIENZ
arken direkt vor dem Shop oder Pkw-freie City-
Lagen: Da scheiden sich die Geister: „Ich will © Stadt Köln
P nicht auf mein Auto verzichten“ vs. „Die Innen-
städte müssen dringend autofrei werden“. Der Ausbau
des ÖPNV ist gerade für Menschen im Speckgürtel der
Big Cities sicher nicht immer optimal, von der Anbindung
der Landbevölkerung ganz zu schweigen.
Kürzlich vermeldeten die Frequenzen-Zähler von
Hystreet.com 22 Prozent mehr Passanten zwischen Mon-
tag und Freitag in der seit Frühjahr 2022 verkehrsberu-
higten Kölner Ehrenstraße, samstags ein Plus von 17 Pro-
zent und an den Sonntagen eine Steigerung um 25 Pro-
zent. Tausende Flaneure mehr pro Tag resultieren daraus.
Verglichen mit dem Zeitraum 1. Januar bis 30. Novem-
ber 2018 konnte die Ehrenstraße in 2022 laut Hystreet.
com durch Verkehrsberuhigung rund 30 Prozent an Pas-
santen mehr mobilisieren. Das bedeutet einen Zuwachs
von 1,2 Millionen real gezählter Passanten.
KOSTENGÜNSTIGE UMSETZUNG IN KÖLN Die verkehrsberuhigte Ehrenstraße in Köln.
Mit einfachen Mitteln hat die Stadt Köln das Verkehrs-
konzept umgesetzt – sehr kostengünstig mit Maßnahmen
wie Beschilderung und Markierungen. Durch die Einrich-
tung einer Fußgängerzone steht dem Fuß- und Radver- gibt es laut der Stadt Köln allerdings über die schlechtere
kehr nun die gesamte Breite des Straßenraums zur Verfü- Kfz-Erreichbarkeit der Straße selbst, Hinweise zu teils
gung. Die Ausstattung der frei gewordenen Räume mit längeren Wegen für den Kfz-Verkehr sowie über Radfah-
Sitzmöbeln und Begrünung befindet sich noch in Planung. rende, die mit nicht angepasster Geschwindigkeit durch
Die zeitweise eingesetzten, im Rahmen eines Projekts ge- die Fußgängerzone fahren. Auch wurde anfangs die Fehl-
liehenen Stadtterrassen wurden nach Auskunft der Stadt nutzung durch unerlaubt einfahrende Pkw beklagt.
Köln sehr positiv aufgenommen und werden rege genutzt.
Die Verwaltung hat positives Feedback von Fußgängern Die Kölner Verwaltung erhoffe sich von der Attraktivie-
bekommen, die es begrüßen, dass der Autoverkehr aus rung der Ehrenstraße auch positive Effekte für den Ein-
der engen Straße herausgenommen wurde. Beschwerden zelhandel, wenn die Straße mehr Menschen anlockt und
sie dort länger und lieber verweilen, so Sabine Wotzlaw,
Pressesprecherin Kultur, Digitalisierung, Wirtschaft, Stadt-
entwicklung. „Die Daten von hystreet zeigen, dass dieser
Effekt womöglich bereits eingetreten ist.“
© Art Invest Real Estate NEUES WAHRZEICHEN IN HAMBURG
Ein glänzendes Beispiel eines Flanier-Boulevards realisiert
Art-Invest Real Estate am Alten Wall in Hamburg. Das
neue Wahrzeichen gesellt sich zur Elbphilharmonie und
zum Michel. Das ikonische Ensemble mit historischen Fas-
saden erstreckt sich auf einer Länge von 150 Metern, be-
stehend aus fünf Gebäuden, und fungiert als Lifestyle-Brü-
cke zur Belebung der westlichen und östlichen Innenstadt
Hamburgs sowie zwischen Konsum- und Luxuslage. Die
Alter Wall in Hamburg: Rückseite und Brücke. Hausnummern 2 bis 32 sind bereits fertig gestellt.
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