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GCM 4-2013

  GCM 4 / 2013 GERMAN COUNCIL . leidenschaft Die Kundenwünsche ändern sich in immer kürzeren Rhythmen und da- ran müssen sich die Einzelhändler immer schneller anpassen. Spüren Sie das auch in den Shopping Centern? Wenn die Kunden und Mieter dieses spüren, wird es das Shopping Center in jeglicher Form auch sofort spüren. Die mittlerweile extreme Transparenz der Märkte, der unglaublich hohe Informationsgrad der Kunden – die teilweise besser über die Produkte Bescheid wissen als mancher Händler –, aber auch die Möglichkeit, neue Konzepte schnell marktfähig und damit expansionsfähig zu machen, beschleunigen die Produktlebenszyklen stark. Am besten lässt sich das im Fast-Fa- shion-Segment feststellen. Früher hat ein Modehändler zu zwei Terminen (Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter) geordert. Heute liefert manche Marke zu zwölf Terminen und teilweise kommen weitere Ordertermine und Sor­ timents­anpassungen hinzu. Das hat zwar auch betriebswirtschaftli- che Vorteile (verbesserte Kapitalbindung durch niedrigere Lagerbe- stände, höhere Lagerumschlagsgeschwindigkeit etc.), kann aber im negativen Fall auch zu schnellen Ausfällen führen. In manchen Seg- menten haben sich auch »Category Killer« etabliert, die hier starke Veränderungen ausgelöst haben. So wurden z.B. viele Zoofachge- schäfte in den Innenstädten und Centern durch Fachmarktkonzepte wie »Fressnapf« schlichtweg substituiert. Wenn Sie auf die vergangenen 20 Jahre zurückblicken: Wie hat sich der typische Branchenmix geändert? Zeichnet sich hier auch der Struk- turwandel im Einzelhandel nach? Der Branchenmix eines Centers hat sich vom Einkaufen – dem »Grund- versorger«, der Bedienung der Grundbedürfnisse – zu einer Shop­ ping-Destination für die Befriedigung von Wünschen und Sehnsüch- ten entwickelt. Die Orientierung an »Fashion und Lifestyle«, und dazu gehören mehr als Kleidung und Schuhe, an einem Angebot »nicht Geld ausgeben zu müssen«, sondern einfach nur »seine freie Zeit zu verbringen«, sind das heutige Ziel der Center. Der Kunde sucht nicht zwingend ein Pro- dukt, sondern Zerstreuung. Er sucht nach Impulsen, unbekannten An- geboten und Services und nicht nach einem Ort, an dem er seinen Einkaufszettel abarbeitet. Das Center wird zum Treffpunkt, teilweise sogar Lebensmittelpunkt, um sich zu verabreden, Freunde zu treffen oder neue zu gewinnen. Unterstützt wird das auch durch viele gastronomische Angebote – von Food Courts bis zur Sterneküche. Ständige Adjustierungen am Branchenmix, an den Angebotsstruktu- ren der Centerbetreiber durch Marketing oder Services sind an der Ta- gesordnung und bedingen eine ständige konstruktive Auseinander- setzung mit dem Kunden. Insofern finden stetige Veränderungspro- zesse statt. Welche Anforderungen stellen Mieter künftig an Architektur und Lä- den? Architektur und Gestaltung sind wesentliche Erfolgskriterien für Centerbetreiber und Mieter. Die ständig wachsenden Anforderun- gen der Kunden zwingen die Investoren und Betreiber der Shop- ping Center, aber auch der unter Wettbewerbsdruck stehenden Mieter, einen ständigen Erneuerungsprozess zu initiieren, und je- derzeit state-of-the-art zu sein. Es ist ein wichtiges Differenzie- rungsmerkmal, da kreative Elemente positive Signale senden kön- nen. Der wachsende Online-Handel stellt Einzelhandel und Shopping Cen- ter vor ganz neue Herausforderungen. Was bedeutet das für die Ver- mietungsabteilung? Chance und Risiko liegen auch hier nahe beieinander. Auf der einen Seite ist der Online-Handel ein unglaublicher Beschleuniger von Han- delsentwicklungen und führt zu massiven strukturellen Veränderun- gen einer Branche, wie das bereits bei den Reisebüros zu sehen war und jetzt in den Bereichen Buch, Schuhe oder Unterhaltungselektro- nik. Auf der anderen Seite schafft das wiederum Raum für neue Chan- cen und Entwicklungen. Das Internet und der Online-Handel sind zwischenzeitlich fest etab- lierte Größen und man muss versuchen, deren Vorteile zu nutzen. Ins- besondere auf der kommunikativen Seite, z.B. der Nutzung der sozia- len Medien gibt es neue Chancen, ebenso beim Einsatz von »Gameing-Elementen«, also dem spielerischen Einsatz von moder- nen Medien und Devices.

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