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GCM 4-2012

GCM 4 / 2012   german council . VOR ORT sonsten setzt Kochhaus auf Läden mit 100 bis 180 qm Fläche – im Schnitt 150 qm – in Stadtteillagen mit Wohnungen und Büros. Bis zum Jahr 2015 sollen es 35 Läden sein. Dabei will Goo auch auf Franchising setzen. Stolz ist der Unternehmensgründer, dass das Kon- zept für den Gründerpreis nominiert wurde. Die Auszeichnung »Stores of the Year«, den der Handelsverband HDE alljährlich zum Deutschen Handelsimmobilien Kongress in Berlin verleiht, hat die Kochhaus GmbH bereits gewonnen. »Es geht darum, das eigene Produkt und Konzept zu entwickeln«, fasst HDE-Hauptgeschäftsführer Genth die Kriterien erfolgreicher Handels- konzepte zusammen. Dabei sei Vertrauen wichtig, eine klare Orientie- rung und eine klare Sortimentsstrategie, das Konzept müsse auten- tisch sein und Kompetenz vermitteln. Die Menschen erwarten nach Einschätzung von GDI-Senior-Researcher Martina Kühne heute mehr von den Einzelhändlern. In einem Land wie Deutschland, in dem lange Zeit der »niedrige Preis« das Maß aller Din- ge war, besteht für die Branche die Herausforderung darin, in ganz neuen Bahnen zu denken und der nüchternen Preiskalkulation die Emotion entgegenzustellen. Themen wie Effizienz und Produktivität stünden dem Thema »Verführung« entgegen, so Kühne. Man müsse mehr bieten, damit die Kunden ins Shopping Center kommen. Seine Erfahrungen aus der bunten Zirkuswelt steuerte Prof. Bernhard Paul, Zirkusdirektor, Regisseur, Clown und Gründer des Circus Roncalli bei. »Verführung« ist für ihn nicht nur eine Geschichte, sondern ein Mosaik aus vielen Teilen, in dem alles stimmen muss. So macht beim Zirkus der typische Geruch aus Sägemehl und Tieren das Flair aus, das Fernsehübertragungen niemals bieten können. Genauso muss beim Einkaufen Erlebnis für alle Sinne geboten werden. Ein großes Problem ist für Zirkusdirektor Paul der Ersatz der guten alten Glühbirne durch das kalte Licht der Energiesparlampen. Damit könne im Zirkus einfach nicht die richtige emotionale Beleuchtung geschaffen werden. Des- halb hat Paul in Köln ein großes Lager mit Glühbirnen angelegt. Als überzeugter Verfechter der alten Glühbirne merkte Paul auch kritisch an, dass ihn die Beleuchtung aus den Shopping Centern heraustreibe. Für den Service-Coach und Hotelmanager des Jahres 2012, Carsten K. Rath, ist es wichtig, dass man – wie in der Hotellerie – die Wünsche der Kunden antizipiert, ihn persönlich begrüßt und sich auch anschließend persönlich für das Geschäft bedankt. Wie wichtig generell – und spezi- ell auch für ihren Geschäftserfolg – das Thema Offenheit und Transpa- renz beispielweise bei der Gestaltung eines Restaurants ist, betonte Starköchin Cornelia Poletto, die in Hamburg ein Edelrestaurant be- treibt. Es sei wichtig, dass das Restaurant von außen einsehbar sei. Bei ihr trägt aber zweifellos auch die Bedeutung als bekannte TV-Köchin zum Erfolg bei. Dass aber auch Chaos und Verwirrung dem Menschen helfen, sich wei- terzuentwickeln, darauf wies Hermann Scherer, Speaker und Business- Experte in seinem plakativen Vortrag: »Sind Sie sexy?« hin. Denn Cha- os und Störfaktoren zwingen den Menschen zur Neubesinnung und dazu, sein Potenzial besser zu nutzen. Er wies darauf hin, dass wir heu- te in einer »Zuviel-lisation« leben, am Ende der Innovation angekom- men sind und uns darauf konzentrieren müssen, den Nutzen kennen- zulernen und zu kommunizieren. Wichtig sei es, eine Geschichte zu er- zählen und Spaß zu vermitteln. Und auch Scherer machte auf den gra- vierenden Unterschied aufmerksam zwischen Männern, die sehr fak- tenorientiert seien, und Frauen, die Probleme lösen wollten. Die »Sexiness« eines Unternehmens machen aus Sicht des Experten seine Mitarbeiter aus und das konsequente Verfolgen seiner Ziele. Vor allem »emotional« geht auch der Zuffenhausener Sportwagenher- steller Porsche mit seiner Traditionsmarke um. Das Auto kommt von der Rennstrecke auf die normale Straße. Nach den Worten von Klaus Zellmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Porsche Deutschland GmbH, orientiert sich das Unternehmen auch heute noch darauf, Fahr- zeuge zu bauen, »die unser Firmengründer auch gebaut hätte«. Und das bedeutet, die Faszination aus der Welt der Sportwagen auf ein Auto zu übertragen, das im normalen Straßenverkehr eingesetzt wird. Die Nostalgie des Gründers Ferdinand Porsche soll die Marke auch heute noch prägen. ©Fotos:KDBusch

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