Page 12 - German Council Magazin 02.2014
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GERMAN COUNCIL . IN MOtION
mehr Marketingprofis. Das Verkaufsteam trägt Orange und ist sofort markt. Denn unter Nachbarn braucht man den Zwischenhändler nicht.
zu erkennen. Facebook informiert über die aktuellen Angebote. Und Dass sich die Vitalisierung der Regionalität steigern lässt, bewiesen
je nachdem an welcher Ecke der 180 Verkaufsquadratmeter ist man die Oterser letzten Sommer mit Spitzenköchin Luka Lübke. Als Kind
beim Lebensmittler, im Drogeriemarkt, Kiosk, Getränkemarkt oder Pa- des Dorfes bereitete sie Heidelbeer-Sorbet mit echter Vanillesoße zu –
ketshop. Die meisten Waren werden in der Zweiproduktstrategie an- so wie zu Uroma Maries Zeiten. Das ist der Stoff, aus dem authenti-
geboten: Meica-Bockwurst und White-Lable. Insgesamt 2100 Lebens- sche Geschichten gemacht sind!
mittel liefert der Großhändler, 600 weitere kommen aus der Region.
»Nur ein Supermarktsortiment zu schrumpfen, reicht nicht aus, um Eigentlich war es Bürgerwille, dass der Laden mehr heimische und
überlebensfähig zu sein«, gibt Lühning zu bedenken. Bioprodukte anbietet. Denn auch wenn Verkaufsleiterin Petra Hüne-
cke-Zarbrock oder eine ihrer vier Teilzeitkräfte ihr Ohr noch förmlich
Was den Dorfladen vom Discounter am deutlichsten unterscheidet, ist an jedem Kunden hat, über das Sortiment wird demokratisch entschie-
Regionalität. Regional heißt: keine 30 Kilometer entfernt gewachsen. den. So kommt es, dass der Laden donnerstags nun bis 19 Uhr geöff-
Für die Filialisten zermartern sich Werber das Hirn und spinnen um net hat, auch sonnengekühltes Eis verkauft. Denn der Kühlstrom
auswechselbare Produkte »Storys«. In Otersen hat jedes Stück Fleisch, kommt seit dem Umbau aus den Photovoltaikzellen vom Dach.
Obst und Gemüse quasi ein Gesicht: Das Bio-Rindfleisch von Hof Ja-
cobs, der Spargel von Familie Rübke und Biohof Michael Scharein lie- Doch professioneller Tatendrang hin oder her: Der Dorfkrämer ist eine
fert die Blau- und Erdbeeren. In der Hauptsaison pflückfrisch vom Wette auf den Gemeinsinn, kein profitgetriebener Kaufmann. Er über-
Acker, bis zu dreimal täglich – und für 50 Cent günstiger als im Super- lebt, weil ihn viel Engagement und Kreativität tragen. Profitklippen
Einkaufen im Dorfladen Otersen: 2.700 Artikel auf 180 qm
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