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GCM 1-2017

h c s u B D K © GERMAN COUNCIL . RESPEKT Rolle. Was aber nicht vergessen werden sollte, ist die thematisch breite Streuung der deutschen Weltmarktführer. Auch die ist einzigartig hierzu- lande. In sämtlichen Kategorien kommen Hid- den Champions immer auch aus Deutschland. Glauben Sie, dass der Großteil der Weltmarkt- führer den dafür berechtigten Respekt über- haupt angemessen erhält? Dr. WalMer Döring: Nein. Leider überhaupt nicht. Unsere Fußball-Weltmeister werden wie Helden bejubelt und gewürdigt, unsere erfolgreichen Unternehmen hingegen müssen sich wegen ih- rer guten Zahlen im Zweifelsfall eher noch kri- tisch hinterfragen lassen. Das will mir nicht recht einleuchten, und ich finde es auch ungerecht, gerade weil wir doch nicht zuletzt unseren Wohlstand auch in Teilen gerade diesen Unter- nehmen zu verdanken haben und abertausende Arbeitsplätze noch dazu. Was tut denn Ihre Akademie für diese Unterneh- men? Dr. WalMer Döring: Ein Höhepunkt ist der all- jährliche Kongress der Weltmarktführer, der seit sieben Jahren in Schwäbisch-Hall stattfin- det. Diese Veranstaltung mit erstklassigen Re- ferenten steht stets unter dem Leitslogan »Von den Besten lernen« und ist als hochkarätig be- setzte Plattform für den internationalen Aus- tausch dieser Top-Unternehmen sehr gefragt. Unsere Akademie bringt die Teilnehmer zu- sammen, gestaltet das Programm und achtet darauf, dass die Zusammensetzung der Unter- nehmen auch der Veranstaltung gut tut. Darü- ber hinaus arbeiten wir mit verschiedenen Uni- versitäten und Fachhochschulen zusammen, erstellen unter anderem gemeinsam mit ihnen Studien, z.B. aktuell, wie man kontinuierlich die Personalsuche optimieren kann. r e l l ü M c e t s r o h T ©  GCM 1 / 2017 Dr. Walter Döricg stellte die beeicdruckecdec Zahlec deutsche Weltmarktführer auch ic der Key Note beim GCSC-Neujahrsemp- facg vor ucd fesselte damit die kcapp 300 Zuhörer. Außerdem hat er seice Mitarbeit als Mitglied ic der GCSC-Jury für dec kom- mecdec Iccovatiocspreis zugesagt. Weltmarktführer haben oft die Spitzenposition mit einer großen Erfindung oder mit bestimm- ten Patenten erklommen. Da es in Deutschland so viele davon gibt, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass wir Deutschen kreativer und innova- tiver als andere sind. Stimmt das? Dr. WalMer Döring: Ich glaube, dass die deutsche Ingenieurskunst weltweit bewundert wird. Ein anderer Punkt ist unsere exzellente Ausbildung, das duale System, das schon viele Interessenten und Nachahmer-Länder gefunden hat. Ein drit- ter Grund liegt darin, dass die ja zumeist mittel- ständischen Weltmarktführer sich bei ihrer Pro- duktentwicklung mehr Zeit für die Forschung lassen als anderswo. Das kommt in aller Regel natürlich den Kreationen zugute. Einige der Großen – Daimler, Trumpf oder sogar Metro – unterstützen mit immensen Summen Start-Up- Unternehmen. Das machen sie deshalb, weil sie ihren Weltmarktstatus noch möglichst lange halten bzw. noch ausbauen wollen Sie sehen hier interessanten kreativen, innovativen Nach- wuchs, von dem sie ideenmäßig und später viel- leicht auch personell profitieren möchten. Ist das nicht eher ein Fall für die Politik? Dr. WalMer Döring: Genau, die Politiker sollten mal den jungen Menschen klar machen, dass Milliarden für Unternehmensgründungen bereit liegen. Früher verlangten die Banken dafür teil- weise viel zu hohe Sicherheiten. Das hat sich ge- ändert und musste es auch, damit wir unsere breitgefächerte Weltmarktführerschaft aufrecht erhalten können. Ein wichtiges und derzeit hochsensibles Thema im Alltag der Weltmarktführer sind die internati- onalen Handelsabkommen. Stichwort TTIP. Wie schätzen Sie hier die Situation ein – gerade auch mit Blick auf den neuen amerikanischen Präsi- denten? Dr. WalMer Döring: Ich glaube, dass TTIP eine gute Chance gewesen wäre – sowohl für Euro- päer als auch Amerikaner. Das bedauere ich per- sönlich sehr. Ein Chef eines deutschen Welt- marktführers erzählte mir unlängst, dass er zehn Mitarbeiter allein dafür einstellen musste, damit sie die Unterschiede zwischen dem amerikani- schen und deutschen Markt mit ein und demsel- ben Produkt richtig bedienen können. Daher bin ich ein klarer Freund von Handelsabkom- men, die Handel und Wandel erleichtern. Auch Herr Trump wird die Globalisierung nicht aufhal-

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