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GCM 1-2017

i d m h c S c i r u a L © GERMAN COUNCIL . RESPEKT Wolfgacg Bosbach hat eice berufliche Vergacgecheit im Lebecsmittel-Eiczelhacdel. Er ist eic kritischer, aber coch immer regelmäßiger Eickäufer voc Produktec im Supermarkt. tung ist im Geschäft wesentlich leichter mög- lich als online. Nur muss es, wenn es ein wirkli- cher Vorteil für den Laden vor Ort werden soll, auch eine qualifizierte und individuell zuge- schnittene Beratung sein und nicht eine banale Aussage, die auch im Internet in wenigen Zei- len geschrieben stehen könnte. Lassen wir mal Produkte aus, die nicht so beratungsintensiv sind – also streichen wir Butter, Zucker und Mehl. Doch will jemand eine Flasche Wein für 20 Euro kaufen, dann reicht es nicht aus, wenn der Verkäufer ihm sagt, dass der Unterschied zu einer Flasche für 5 Euro bei 15 Euro liegt. Da spielen Sie doch auf einen Witz an. Wolfgang Bosbach: Richtig. Auf einen, der gern über Rechtsanwälte erzählt wird. Da schreit jemand aus einem Heißluftballon, der gerade über Land fährt (bekanntlich nicht fliegt) und gerade ein wenig desorientiert ist, nach unten: »Hallo Herr Landmann, wo genau bin ich denn hier?« Und die Antwort des Mannes kommt prompt: »In einem Heiß- luftballon«. Denkt der Fahrer des Heißluft- ballons: »Der da unten kann doch kein Bauer sein, sondern viel eher ein typischer Jurist – seine Antwort war schnell, völlig korrekt, aber nicht zu gebrauchen!« Sie zählen ja, was die Teilnahmezahl angeht, zu Deutschlands Talkshow-Königen. An welche Veranstaltung denken Sie am stärksten zurück? Wolfgang Bosbach: Es war eine Sendung bei Sabine Christiansen mit einer äußerst hohen Publikumsresonanz. Ich hatte damals danach wochenlang gedacht, ich bin im falschen Film. Es ging um die Entführung des jungen Jakob von Metzler und um angebliche Folter- methoden der Polizei, um das Versteck her- auszubekommen. Ich stellte mich damals auf die Seite der Polizei, denn es ging juristisch betrachtet nicht darum, dem Täter ein Ge- ständnis zu entlocken, sondern den Aufent- haltsort des Täters zu ermitteln, um das Le- ben des Entführten zu retten. Ich bekam Re- aktionen wie verrückt. Die eine Zuschauer- gruppe bestärkte, die andere beschimpfte mich. Aber in dieser Größenordnung habe ich später nichts Vergleichbares mehr erlebt. Fühlen Sie sich selbst eigentlich ausreichend re- spektiert? Wolfgang Bosbach: Uneingeschränkt ja. Ein Mysterium muss ich hier mal auflösen. Aus Umfragen wissen wir: 80 Prozent der Bevölke- rung finden Politiker doof, aber 90 Prozent freuen sich, wenn Sie einen sehen. Ich hatte in den vielen Jahren Tausende toller Begeg- nungen mit Menschen, aber lediglich eine Handvoll unangenehme. Welchen Wunsch möchten Sie sich, jetzt nach Beendigung ihrer politischen Laufbahn, noch in Ihrem Leben erfüllen? Wolfgang Bosbach: Ich werde immer nach meinen Masterplan nach dem Ende der Wahl- periode gefragt. Der erste Plan ist, nicht mehr so viele Pläne zu machen. Eins kann ich schon heute sagen: Am 25. September, wenn alles vorbei ist, werde ich erst einmal ganz lange ausschlafen. Und ich habe vor einigen Wo- chen, seit ich Mitglied des Deutschen Bundes- tags bin, einen mehrwöchigen Urlaub ge- macht. Eine Kreuzfahrt am anderen Ende der Welt, die für mich einfach nur traumhaft war. Ich habe durch meinen stressigen Job, mit jährlich rund 600 Veranstaltungen, an denen ich teilnehme, noch nicht sehr viel von der Welt gesehen und das möchte ich gern in der kommenden Zeit nachholen. Was sind die drei Dinge, die Sie zu dem ge- macht haben, was Sie heute sind? Wolfgang Bosbach: Erstens ganz sicher mei- ne Erziehung. Einige der wichtigsten Appelle 0 GCM 1 / 2017

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