Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

German Council Magazin 1/2015

  GCM 1 / 2015 GERMAN COUNCIL . kaleidoskop Einzelhandel darf optimistisch sein Marktforschungs- und Handelsexperten geben ihre Prognosen für 2015 ab »Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.« Mark Twain hatte Recht mit seinem Zitat, das zeigen zahlreiche Fehleinschätzungen in der Vergan­ genheit. Dennoch geht es ohne sie auch nicht, vor allem wenn sie auf gut recherchierten Fakten be­ ruhen. So setzt auch die Handelsimmobilien- Branche seit vielen Jahren auf dieses Instrument der Vorhersage. Mit jedem Blick auf ein zurück­ liegendes Jahr werden gleichzeitig Aussichten für die Zukunft gestellt. Das German Council Ma­ gazin fragte bei Marktforschungsexperten nach, wie 2014 war und 2015 wird. Rückblicke sind einfach: Die vorliegenden Zah- len werden herangezogen, ausgewertet und analysiert. Was bedeutet das nun für die Flä- chenentwicklung der Shopping Center bezo- gen auf 2014? Rainer Pittroff vom Forschungs- bereich des EHI: »Es gab zwar nur neun Neuer- öffnungen von Shopping Centern, die Gesamt- fläche stieg allerdings um 342.000 Quadratme- ter an, was einem Durchschnitt von 38.000 Quadratmetern entspricht.« Der deutliche Zu- wachs ist hauptsächlich zurückzuführen auf die drei Mega-Center »Mall of Berlin«, »Milaneo« in Stuttgart und das »Palais Vest« in Reckling- hausen – alle mit einer Mietflächen-Größen- klasse von mehr als 40.000 Quadratmetern. Was leicht ist, wenn Daten bereits vorliegen, ge- staltet sich schwieriger, wenn Experten in die Zu- kunft schauen sollen. Wenn zum Beispiel Bau- vorhaben nicht planmäßig umgesetzt werden oder wirtschaftliche Probleme auftreten, verän- dern sich die Annahmen für ein gesamtes Jahr. Prognosen über bald fertiggestellte Shopping Center gestalten sich da noch eher einfach, auch wenn sie erst einmal vorsichtig formuliert wer- den. »2015 wird es nach dem Kenntnisstand zum Jahresanfang voraussichtlich elf Centerreali- sierungen mit insgesamt 331.500 Quadratmeter Fläche geben«, sagt Rainer Pittroff. Die meisten seien der Größenklasse 20.000-30.000 Quadrat- metern zuzuordnen, drei Center würden sogar über weniger als 20.000 Quadratmeter verfü- gen. »Lediglich das Minto, das neue mfi-Center in Mönchengladbach, wird mit 42.000 Quadrat- metern aus dem Rahmen fallen.« Eine Prognose »richtet sich vor allem auf Vari- ablen, die nicht oder kaum durch denjenigen gestaltbar sind, der die Prognose vornimmt. Grundlage jeder Prognose ist eine allgemeine Stabilitätshypothese, die besagt, dass gewisse Grundstrukturen in der Vergangenheit und Zukunft unverändert wirken«. Das jedenfalls sagt das Gabler Wirtschaftslexikon. Es gibt also gewisse Grundstrukturen, Erfahrungen und Zahlen aus den Vorjahren, auf denen Han- delsprognosen basieren. Überraschungen können trotzdem auftreten. So hat die Einzel- handelsbranche laut statistischem Bundesamt im November 2014 1,5 Prozent weniger Um- satz erwirtschaftet als im Vorjahr. Hauptsäch- lich, weil der Textil- und Bekleidungshandel wegen des langen zu warmen Wetters Abstri- che machen musste. Äußerliche Faktoren, an denen niemand etwas ändern kann, fließen eben nicht in Prognosen ein, wirken sich aber dennoch auf Zahlen und Umsätze aus. Trotzdem wagt Sebastian Müller, Head of Re- tail & Real Estate Consulting bei GfK und Mit- glied des GCSC Think Tank, eine Einschätzung zum Handelsjahr 2015: »Wir erwarten, dass der Einzelhandel im Jahr 2015 insgesamt um 0,9 Prozent wachsen und 459,7 Milliarden Euro umsetzen wird. Mit Blick auf den statio- nären, also den Ladeneinzelhandel, rechnen wir mit einem Rückgang um minus 1,0 Prozent auf rund 403,9 Mrd. Euro. Somit wird – wie auch im Vorjahr – das Wachstum im Distanz- Stefan Genth Sebastian Müller Rainer Pittroff im November 20141,5 Prozent weniger Um-

Übersicht