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German Council Magazin 1/2015

  GCM 1 / 2015 GERMAN COUNCIL . Exzellenz Gestern Energieschlucker, heute Impulsgeber Nachhaltigkeit ist zum Innovationsmotor für die Shopping-Center-Branche geworden – auch hier suchen Entwickler und Betreiber nach exzellenten Lösungen Es ist noch nicht lange her, da galten Shopping Center als Energieschlucker par excellence. Schädlich für die Umwelt, schlecht fürs Klima und obendrein auch noch kostenintensiv. Kramt man noch einmal die Statements aus den zu­ rückliegenden Jahren hervor, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass selbst manchem gestandenen Handelsimmobilisten das Zutrauen in die eigenen Innovationskräfte abhanden ge­ kommen war, angesichts der Herausforderung, den Schluckern eine Entziehungskur verabrei­ chen zu müssen. So zeigte sich der Deutschland- Chef eines international führenden Shopping- Center-Players in einem 2011 erschienenen WELT-Artikel sichtlich zerknirscht über das »nur gering vorhandene Bewusstsein bei den Verantwortlichen, knappe Kassen und mangeln­ des Wissen«. But the times they are a-changing. Mittlerweile sind Investoren und Betreiber be­ strebt, Nachhaltigkeitsaspekte in die gesamte Prozesskette ihres Business' zu integrieren. Mehr noch: Sie motivieren Mieter, Mitarbeiter und Dienstleister, den »grünen Pfad« mitzugehen und sind dabei, zu Impulsgebern für den Stadt­ umbau zu werden. Moderne Shopping Center sind heisse Ware Ein Blick auf das gestiegene Transaktionsvolu- men zeigt, worum es geht: 9,3 Milliarden Euro wurden nach jüngsten Erhebungen von BNP in 2014 in Einzelhandelsimmobilien in Deutsch- land investiert, ein Plus von 5 Prozent zum Vor- jahr. Den Spitzenplatz auf der Beliebtheitsskala der Assetklassen belegten Fachmarktzentren und Supermärkte mit einem Anteil von 43 Pro- zent am Gesamtumsatz, gefolgt von Shopping Centern, auf die 26 Prozent des Kuchens entfie- len. Ginge es nach den Investoren, hätte ihr An- teil durchaus größer sein können. Jedoch fehlt es dazu an attraktiven Angeboten. Eine so ver- trackte wie günstige Situation zeichnet sich ab: Zum einen suchen heimische und internationa- le Kapitalanleger händeringend nach rendite- Tankstellen in Hamburg, München und Frank- furt werden pro Jahr 149.000 Tonnen CO² ein- gespart. Das entspricht der Menge, die eine deutsche Kleinstadt im gleichen Zeitraum emit- tiert. Zudem sorgen energiesparende Leucht- mittel in den neuen Centern für einen durch- schnittlich um 20 Prozent reduzierten Ver- brauch. Darüber hinaus sind die Ernst-August- Galerie in Hannover, das DEZ in Kassel und das ECE-Headquarter durch eine Photovoltaik-Anla- ge auf dem Dach zu Energieproduzenten ge- worden. Rund 16.000 kWh an Sonnenstrom werden auf diese Weise in der Hamburger Fir- menzentrale geerntet und ins Netz eingespeist. Und durch die Umstellung auf moderne Be- leuchtungstechnik in den Büros lassen sich wie- derum cirka 86.000 kWh einsparen. Auch wenn aus den Energieschluckern noch keine Absti- nenzler geworden sind, so sind viele von ihnen auf einem guten Weg dorthin. Modernes Facility Management als Wettbewerbsfaktor Für nachhaltigkeitserprobte Center-Manager und -Betreiber sind die technischen Mittel, mit denen sich Energie in Shopping Centern einsparen lässt, beinahe schon ein alter Hut. Die nächste große Herausforderung besteht für ECE-Centermanagerin Joanna Fisher dar- in, die Immobilien so zu optimieren, dass sie über den gesamten Lebenszyklus nachhaltig funktionieren. Große Potentiale sieht sie dazu vor allem in der Modernisierung beste- hender Shopping Center. Hier hat das Enga- gement der studierten Betriebswirtin in 2014 bereits Früchte getragen: Gleich mehr- fach konnte sie das Nachhaltigkeitslabel BREEAM »sehr gut« einsammeln, darunter für die 2007 eröffneten »Schloss Arkaden« in Braunschweig und für das »Ettlinger Tor«, das 2005 in Karlsruhe an den Start gegangen ist. Einen wertvollen Beitrag leistet außer- dem das frei verfügbare »Handbuch Nach- haltiges Betreiben von Shopping Centern«, das praxisorientiert über eine moderne Ge- starken Objekten. Zum anderen sind da – end- lich wieder – die kauflustigen Konsumenten, die dem Handel, nach Jahren der Flaute, im ver- gangenen Jahr ein Umsatzplus von rund 1,6 % bescherten. Shoppen in der realen Welt ist wie- der in! Wer jetzt nicht in die Puschen kommt mit der Modernisierung seiner Konsumkathed- ralen ist eigentlich selber schuld, möchte man meinen. Denn genau hier liegen die Potentiale der kommenden Jahre, wenn nicht gar Jahr- zehnte. Energiesparen ist nur der Anfang Um ökologisch zukunftsfähig zu werden, sind im ersten Schritt nicht unbedingt große An- strengungen notwendig. Allein durch die Um- stellung auf Ökostrom konnte die Deutsche Euro­Shop den CO²-Ausstoß ihrer 16 deutschen Einkaufszentren mit einer Mietfläche von etwa 806.700 m² in 2013 auf einen Schlag um etwa 22.500 Tonnen reduzieren – soviel wie etwa 2.000 Single-Haushalte im Jahr an Treibhausgas hinauspusten. Wie groß die Wirkung sein kann, wenn energiesparende Maßnahmen gebündelt werden, beweist der Shopping-Center-Bran- chenführer ECE. Durch den flächendeckenden Einsatz von »grünem« Strom in allen 137 im Be- trieb befindlichen Einkaufsgalerien in Deutsch- land, in der Firmenzentrale sowie an den E- ©Alx–Fotolia.com

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