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German Council Magazin 1/2015

GCM 1 / 2015   RRW: Ich bin eine Mischung aus Preuße (mein Großvater war preußi- scher Notar, meine Großmutter ostpreußische Großgrundbesitzers- Tochter) und Franke, meine fränkischen Großeltern waren geadelte Nürnberger Patrizier und »Neureiche« der Zeit nach 1870. Ich selbst bin in der Dreistadt Danzig/Zoppot/Gdynia geboren und durch den Krieg nach Bayern, an den Starnberger See gekommen und dort und in München aufgewachsen. Typisch fränkisch ist mein rollendes R, ansonsten fühle ich mich sehr bayerisch aber auch sehr preußisch pflichtbewusst. Gibt es etwas, das Sie bedauern oder bereuen? RRW: Ich denke, jeder Mensch hat Dinge, die er bereut oder bedau- ert. Er wird sie aber wohl meist für sich behalten. Geschäftlich habe ich wohl auch so viele Fehler gemacht, wie es jedes menschliche In- dividuum tut. Diese Fehler haben mich und meine Mitarbeiter ge- straft, aber wir haben daraus auch wieder gelernt, und es das nächs- te Mal besser gemacht. Ihr einstiges Familienunternehmen, in dem ja auch Ihre Ehefrau Rey- dan sowie ihre Kinder Christina und Andreas wichtige Funktionen hat- ten, wird nun durch den Einstieg von Unibail-Rodamco zunehmend Bestandteil eines internationalen Konzerns. Wie beurteilen Sie den Veränderungsprozess – auch mit Blick auf die Mitarbeiter – und wel- che Perspektiven sehen Sie für die »neue mfi«? RRW: Der Prozess vom Familienunternehmen zum Teil eines internatio- nalen Konzerns hat sich zwangsläufig aus der Entwicklung des Marktes ergeben. Wo man noch vor 10 bis 15 Jahren mit der tatkräftigen Unter- stützung von engagierten Banken ein Projekt von 100 bis 150 Millionen Euro darstellen konnte, muss man heute 50 Millionen Euro oder mehr aufbringen, ohne dass die Banken als Partner zur Verfügung stehen. Ein Familienunternehmen kann darum auf Sicht in dieser Liga nicht mitspielen. Darum musste sich mfi verändern, denn es bildet eigent- lich genau den Veränderungsprozess ab, den auch der Einzelhandel erlebt. Nur noch große, interaktive, attraktive Shopping Center wer- den auf Dauer für Investoren und die wichtigen Mieter attraktiv sein. Das ist ganz eindeutig eine dramatische Veränderung für unsere Mit- arbeiter. Viele neue Qualifikationen werden benötigt, viele herkömmliche nicht mehr, oder in einem anderen Kontext. Die Herausforderung des Inter- nets beziehungsweise der gesamten darum herum entstandenen neu- en Lebenswelt, hat ja nicht nur das Verhalten unserer Kunden verän- dert, sondern natürlich auch die uns gegebenen Aufgaben. GERMAN COUNCIL . Exzellenz Ralf Roger Weiss 1996 vor dem mfi-Unternehemenssitz, der sich damals noch am Waldthausen- park inmitten der Essener Innenstadt befand. Ehefrau Reydan war bei mfi von Anfang an mit an Bord. Sie initiierte später auch den inzwischen schon neunmal vergebenen Preis für Kunst am Bau. Einen Nasenkuss erhielt Ralf Roger Weiss an seinem 65. Geburtstag von Joe Tuahine Northover, dem Chef aller Maori (Ureinwohner) in der Hawkes Bay-Region Neuseelands. Das Urban Land Institute ehrte Ralf Roger Weiss für sein unternehmerisches Gesamtlebenswerk. Prof. Christiane Thalgott hielt die Laudatio.

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